Gelsenkirchen. Nach dem Aufstieg haben Schalke im Sommer zahlreiche Spieler verlassen. Doch wie läuft es für sie bei ihren neuen Klubs? Eine Betrachtung.
Während die Profis des FC Schalke 04 in den vergangenen Tagen ihren Urlaub genießen durften, rollte in England weiter der Ball. Auf der Insel ist es Tradition, dass auch rund um Weihnachten und Silvester gespielt wird – für manche Teams stehen in dieser Zeit sogar bis zu drei Spiele in einer Woche an. Mittendrin war diesmal auch ein Ex-Schalker: Darko Churlinov.
Noch im Mai war der 22 Jahre alte Nordmazedonier einer der Aufstiegshelden in Gelsenkirchen. Nach beendeter Leihe ist er im Sommer zum VfB Stuttgart zurückgekehrt. Gern wäre er weiter ein Schalker geblieben, die Schwaben verkauften ihn allerdings zum FC Burnley in die zweite englische Liga. Dort geht es für Churlinov dieser Tage Schlag auf Schlag. Doch sportlich läuft es für Burnley herausragend. Die Nordengländer führen die Tabelle der Championship an und sind Aufstiegskandidat Nummer eins.
Ex-Schalker Darko Churlinov hatte beim FC Burnley Verletzungspech
Großen Anteil daran hatte Darko Churlinov allerdings nicht. Wegen einer Verletzung fehlte er den Clarets zwischenzeitlich rund zwei Monate. Sein England-Abenteuer verläuft noch nicht wie erhofft. Doch inzwischen ist der 22-Jährige wieder einsatzfähig – und brennt darauf, sich einen Stammplatz beim FC Burnley zu erkämpfen.
Doch wie sieht es bei den anderen Aufstiegshelden aus, die Schalke im Sommer endgültig verlassen haben?
Da wäre etwa Malick Thiaw, den die Königsblauen im Sommer für rund zehn Millionen Euro zum AC Mailand verkauft haben. Auf Schalke war der deutsche U21-Nationalspieler Stammkraft, in Italien wird er jedoch erst langsam an die erste Elf herangeführt. Er gilt eher als Mann für die Zukunft.
Ex-Schalker Malick Thiaw kommt beim AC Mailand immer besser zurecht
Nachdem er zu Saisonbeginn gar nicht zum Zug gekommen war, kam Thiaw vor der WM-Pause auf immer mehr Spielminuten – und er konnte sogar überzeugen. In den Medien gab es bereits erste Lobeshymnen auf den Ex-Schalker. Es scheint wahrscheinlich, dass er auch in der Rückrunde weiter auf seine Einsätze beim amtierenden italienischen Meister kommt. Thiaws Entwicklung dürfte die Italien-Erfahrung in jedem Fall nicht schaden.
Einen Schritt nach vorn hat im Sommer auch Ko Itakura mit seinem Wechsel gemacht. In Schalkes Aufstiegsmannschaft war der Japaner der unumstrittene Chef in der Verteidigung. Nun überzeugt er bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga, ist dort gesetzt. Wenn Itakura fit war, stand er bei den Fohlen immer in der Anfangsformation.
Aber: Ein Innenbandanriss im Knie setzte den 25-Jährigen zwischenzeitlich für mehrere Wochen außer Gefecht. Beinahe hätte er wegen dieser Verletzung sogar die Weltmeisterschaft verpasst. Glücklicherweise war Itakura aber rechtzeitig wieder fit, denn auch in Katar war er Stammspieler bei den Japanern.
Victor Pálsson mit Pech in Washington
Deutlich weniger rund lief es im zweiten Halbjahr 2022 bei Victor Pálsson (31). Der Vize-Kapitän der Schalker Aufstiegsmannschaft spielt inzwischen bei DC United in der US-Profiliga MLS. Dort ist er unter Trainer Wayne Rooney zwar als Führungsspieler gesetzt, doch als Tabellenletzter der Eastern Conference verpasste das Team aus der Hauptstadt Washington D.C. die Playoffs klar.
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Auch Martin Fraisl hatte in der Hinrunde 2022/23 nicht so häufig Grund zu jubeln. Der Torwart aus Schalkes Aufstiegsmannschaft war nach seinem Vertragsende in Gelsenkirchen knapp zwei Monate ohne Verein und unterschrieb dann bei Arminia Bielefeld in der 2. Liga. Mit den Ostwestfalen kämpft er gegen den Abstieg.
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Ex-Schalker Salif Sané noch ohne neuen Verein
Aufgrund von Verletzungssorgen im Tor ist Fraisl dort seit seiner Ankunft Ende August gesetzt – und hat mit seinen Leistungen dazu beigetragen, dass sich die Arminia stabilisiert hat. Vor der WM-Pause holten die Bielefelder zwei Siege in Serie und kletterten zumindest auf den Abstiegsrelegationsrang.
Weitere Sommer-Abgänge
In der Aufstiegssaison standen auch noch weitere Spieler für Schalke auf dem Rasen, die den Klub im Sommer endgültig verlassen haben (Leih-Abgänge ausgenommen):
Timo Becker (fünf S04-Spiele 21/22) ist inzwischen bei Holstein Kiel gesetzt.
Marius Lode (sechs S04-Spiele 21/22) ist zum FK Bodö/Glimt nach Norwegen zurückkehrt und dort wieder ein wichtiger Spieler.
Marc Rzatkowski (zwei S04-Spiele 21/22) spielt nun bei Arminia Bielefeld.
Dong-gyeong Lee (ein S04-Spiel 21/22) steht aktuell bei Hansa Rostock unter Vertrag.
Yaroslav Mikhailov (acht S04-Spiele 21/22) ist inzwischen von Zenit St. Petersburg zum russischen Erstligisten FK Pari Nizhniy Novgorod ausgeliehen.
Zudem ist Andreas Vindheim (sieben S04-Spiele 21/22) zurück bei Sparta Prag.
Noch immer ohne neuen Klub ist hingegen Salif Sané. Im Sommer war der Vertrag des senegalesischen Innenverteidigers auf Schalke ausgelaufen. In den sozialen Medien veröffentlicht der 32-Jährige zwar immer wieder Videos, die ihn beim Training zeigen, doch noch scheint der 1,96-Meter-Hüne keinen neuen Arbeitgeber gefunden zu haben. Elfmal kam Sané in der Aufstiegssaison zum Einsatz, hatte aber immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen.