Wien/Gelsenkirchen. Jordan Larsson kam beim 2:2 im Testspiel in Wien bei Schalke 04 45 Minuten lang zum Einsatz. Was Trainer Thomas Reis dazu sagte.

Fans hat Jordan Larsson auch in Österreich. Am Rande des Freundschaftsspiels bei Rapid Wien hatte einer von ihnen liebevoll ein Plakat zusammengeklebt - mit Fotos von Larsson in den Trikots des FC Schalke 04 und der schwedischen Nationalmannschaft. Nach dem 2:2 (2:0) des Bundesliga-Schlusslichts in Österreich lag das Plakat noch einsam auf der Trainerbank. Larsson war in der Schalker Kabine. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber doch zufrieden.

Jordan Larsson hat auch Fans in Österreich.
Jordan Larsson hat auch Fans in Österreich. © Andreas Ernst

45 Minuten lang hatte der 25-Jährige gespielt - und das in der guten Schalker Halbzeit. Larsson spielte ordentlich, bereitete das zweite Tor durch Simon Terodde perfekt vor. Obwohl er einen Tritt abbekam, hielt er bis zur Pause durch. Die Blessur heilte übers Wochenende nicht komplett ab, am Montag drehte er beim Training nur Laufrunden.

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Larsson ist einer, der in den ersten drei Wochen der Vorbereitung unter Beobachtung steht. Mit großen Hoffnungen kam der schnelle Flügelspieler aus Schweden von AIK Solna, doch in zehn Pflichtspieleinsätzen (neun in der Bundesliga, einer im DFB-Pokal) gelang ihm kein Scorerpunkt. Nur viermal zählte er dabei zur Startformation. Einen Dreijahresvertrag hatte Larsson unterschrieben, eine Leihe im Winter schien nicht mehr ausgeschlossen.

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Mit seiner Leistung in Wien hat er nun auf sich aufmerksam gebracht - und das auf einer ungewohnten Position: Larsson spielte nicht außen, sondern bildete gemeinsam mit U23-Spieler Andreas Ivan die Doppel-Acht im neuen System von Trainer Thomas Reis.

Diese Zeitung fragte Reis: War das aus der Not geboren, weil so viele Profis fehlten? Oder sieht er Larsson eher in der Zentrale als außen? "Beides", antwortete Reis und begründete das so: "Zum einen muss man immer schauen, welche Spieler überhaupt zur Verfügung stehen. Zum anderen hat Jordan eine gute Technik und eine gute Dynamik. Er hatte im Zentrum mehr Aktionen als in den ersten Wochen auf außen unter meiner Regie."

Da geht's lang: Schalke-Trainer Thomas Reis (r.) mit Jordan Larsson.
Da geht's lang: Schalke-Trainer Thomas Reis (r.) mit Jordan Larsson. © firo

Den letzten Satz verband Reis mit leiser Kritik: "In den ersten Wochen war mir das zu wenig auf außen." Außerdem ergänzte Reis: "Wir wissen, dass Jordan im Zweikampf noch zulegen kann." Larsson ist offenbar bereit, an diesen Schwächen zu arbeiten. Gelingt ihm das, sind seine Chancen groß, dass er auch in den verbleibenden 19 Spielen das Schalke-Trikot tragen darf. Und dass auch in Gelsenkirchen mal Plakate geklebt werden.