Gelsenkirchen. Etliche Profis haben den FC Schalke 04 im vergangenen Sommer verlassen. So lief die Hinrunde aus Sicht der Abgänge.
Vor der laufenden Spielzeit gab es beim FC Schalke 04 den zweiten großen Sommer-Umbruch in Folge.
15 Profis aus dem Aufstiegskader verließen den Verein leihweise oder dauerhaft - und da sind die sieben Spieler, die schon in der vergangenen Saison verliehen waren und im Sommer weitertransferiert wurden, noch gar nicht eingerechnet. Wie die Hinrunde für die Abgänge der Königsblauen lief, zeigt diese Übersicht.
Malick Thiaw (AC Mailand): An den ersten drei Spieltagen stand er noch für Schalke auf dem Feld, dann spülte der Wechsel des 21-jährigen Eigengewächses wichtige Einnahmen in die Vereinskasse. Beim italienischen Meister blieb Thiaw zunächst außen vor. Doch vor der WM-Pause sammelte der Innenverteidiger erste Einsätze und überzeugte.
Victor Palsson (DC United): Der Routinier entschied sich kurz vor Saisonbeginn für einen Wechsel in die Staaten, auch um seiner in Nordamerika lebenden Familie näher zu sein. Palsson war in Washington sofort gesetzt und trug zeitweise die Kapitänsbinde. Dass sein Klub die Saison im Oktober auf dem letzten Platz beendete, konnte der Isländer allerdings nicht verhindern.
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Ko Itakura (Borussia M'gladbach): Viele Schalker trauerten dem Aufstiegshelden nach, der in der Bundesliga nahtlos an seine starken Leistungen anknüpfen konnte. Itakura eroberte auf Anhieb einen Stammplatz in Gladbachs Innenverteidigung. Dann bremste ihn ein Innenbandriss aus. Pünktlich zur WM meldete sich der 25-Jährige wieder fit und feierte mit Japan einen Sieg gegen Deutschland.
Timo Becker (Holstein Kiel): Er hatte Schalke nach der Hälfte der Aufstiegssaison leihweise Richtung Rostock verlassen, im Sommer wechselte Becker dann fest in die 2. Liga - zu Holstein Kiel. Eine Verletzung zwang den 25-Jährigen zuletzt zu einer längeren Pause. Zuvor war er Stammkraft in der Abwehr des Tabellenachten.
Marius Lode (FK Bodo/Glimt): Es funkte nicht so richtig zwischen S04 und dem letztjährigen Winterzugang. Nach nur einem halben Jahr zog es den Abwehrmann zurück zu seinem vorigen Klub FK Bodo/Glimt. Dort sammelt er regelmäßig Einsätze und steht auf Platz der norwegischen Eliteserien.
Martin Fraisl (Arminia Bielefeld): Der Torhüter erlebt in Bielefeld ein Kontrastprogramm zur Vorsaison: Statt Aufstiegsrennen heißt es Abstiegskampf für den Österreicher. Denn die Arminia wird auf dem Relegationsrang in die Rückrunde starten. Fraisl wurde kurz nach dem Saisonstart als Ersatz für den verletzten Stammkeeper Stefanos Kapino verpflichtet. Doch auch nach dessen Genesung bleibt der 29-Jährige wohl die Nummer eins.
Marc Rzatkowski (Arminia Bielefeld): Auf Schalke war der 32-Jährige eher Statist mit nur zwei Einsätzen. Diese Zahl hat Rzatkowski auf der Alm längst übertroffen: Er spielte 16-mal für die Arminia und bereitete zwei Tore vor.
Andreas Vindheim (Sparta Prag): Der Rechtsverteidiger kam im letzten Winter per Leihe und verpasste nach starkem Start den Großteil der Rückrunde aufgrund einer Verletzung. Ein ähnliches Schicksal ereilte den Norweger nach seiner Rückkehr nach Prag. Vindheim fehlte in 15 von 16 Spielen verletzungsbedingt.
Reinhold Ranftl (Austria Wien/Leihe): In seiner Heimat scheint sich der Österreicher deutlich wohler zu fühlen als im Ruhrgebiet. Er hat noch keines von 27 Pflichtspielen verpasst, ist der Dauerbrenner der Hauptstädter. Anders war das auf Schalke, wo Ranftl nicht überzeugen konnte und im Laufe der Saison immer seltener zum Einsatz kam. Planmäßig kehrt er im Sommer nach Gelsenkirchen zurück. Ob es wirklich so kommen wird, scheint zweifelhaft.
Blendi Idrizi (Jahn Regensburg/Leihe): Der Techniker kämpfte sich aus der U23 in den Profikader, war nach einem Zwischenhoch in der 2. Liga in dieser Saison aber wieder außen vor und wurde nach Regensburg verliehen. Beim Zweitliga-Zwölften pendelt der 24-Jährige zwischen Bank und Startelf und kommt auf eine Vorlage.
Marvin Pieringer (SC Paderborn/Leihe): Zeigte nach seinem Leihwechsel zum SCP herausragende Leistungen, traf elfmal in elf Spielen und lag mit den Ostwestfalen auf Aufstiegskurs. Inzwischen ist der junge Stürmer seit sechs Spielen torlos. Und auch sein Verein hat den Kontakt zu den Top-Plätzen verloren (sieben Punkte bis Platz drei). Dennoch dürfte Schalke mit der Entwicklung des 23-Jährigen, der bis 2024 unter Vertrag steht, zufrieden sein.
Salif Sané (vereinslos): Nach vier Jahren endete die Zeit des einst gefragten Innenverteidigers auf Schalke. Einen neuen Verein hat Sané bis heute nicht gefunden. Warum, ist öffentlich nicht bekannt. Der 32-Jährige war während seiner S04-Zeit zwar immer wieder verletzt, hatte im Spätsommer aber noch erklärt, fit für eine neue Aufgabe zu sein.
Darko Churlinov (FC Burnley): Zum Ärger vieler Fans konnte sich S04 nicht mit dem VfB Stuttgart auf einen Verbleib des Leihspielers einigen. Letztendlich verkauften ihn die Schwaben an den englischen Zweitligisten FC Burnley. Spuren konnte der nordmazedonische Nationalspieler bisher nicht hinterlassen - er ist seit über zwei Monaten verletzt.
Dong-gyeong Lee (Hansa Rostock): Der Südkoreaner spielt auch in dieser Saison in der 2. Liga, wurde von Stammklub Ulsan Hyundai an Hansa Rostock verliehen. Der Durchbruch gelang dem 25-Jährige bisher nicht. Er stand nur einmal in der Startelf, dazu kommen fünf Einwechslungen (eine Vorlage). Ähnlich war es schon auf Schalke für Lee gelaufen, weshalb er den Klub im Sommer vorzeitig verließ.
Yaroslav Mikhailov (Zenit St. Petersburg): Die Leihe nach Gelsenkirchen kam für den jetzt 19-Jährigen etwas zu früh, der Russe spielte beim Aufstieg nur eine Nebenrolle. Doch seit seiner Rückkehr läuft es für Mikhailov: Über die zweite Mannschaft arbeitete er sich ins Profiteam vor. Dort war er zuletzt gesetzt und erzielte sein erstes Tor.