Gelsenkirchen. Wer folgt auf Rouven Schröder als Schalke-Sportdirektor? Noch ist das offen. Eine Antwort kann laut Sportvorstand Peter Knäbel noch dauern.

Seit dem 26. Oktober 2022 ist eine wichtige Position im Organigramm des Bundesliga-Schlusslichts FC Schalke 04 vakant. Nach dem Rücktritt von Rouven Schröder teilen sich Sportvorstand Peter Knäbel sowie Chefscout André Hechelmann und Referent René Grotus die Aufgaben eines Sportdirektors. Einen Schröder-Nachfolger wird es geben, doch die Suche danach steht ganz unten auf der Liste, wie Knäbel in einer Medienrunde am Freitagnachmittag verriet.

Schalke-Vorstand Knäbel: "Jeder Schritt ist eingespielt"

Zu tun hat das mit dem anstehenden Kaderumbau. Schon als Schröder noch da war, hatte Knäbel von Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers das eng gesteckte Budget bekommen und erste Kontakte geknüpft. Mit dem neuen Trainer Thomas Reis wurde schnell festgelegt, für welche Positionen Schalke vorrangig sucht. Ein neuer Sportdirektor hätte weder Budget noch Favoriten verändert, sondern die aktuelle Personalsituation durcheinander gebracht.

Auch interessant

Peter Knäbel formulierte es so: "Die Leute, die jetzt da sind, kennen sich untereinander. Sie wissen, was sie tun müssen. Jeder Schritt ist eingespielt. Es ist sehr schwer, wenn du einen in dieser Phase dazuholst." Wahrscheinlich ist, dass eine Entscheidung erst Ende Januar 2023, wenn die Winter-Transferperiode endet, verkündet wird. "Dann wäre es eine Entscheidung schon für das Sommer-Transferfenster", so Knäbel.

Und ein weiteres Problem wäre aus dem Weg geräumt: Eine Ablösesumme für einen Sportdirektor könnte Schalke kaum zahlen. "Ich würde das zum jetzigen Zeitpunkt ausschließen. Für Christina Rühl-Hamers macht es keinen Unterschied, ob wir Ablöse für einen Sportdirektor oder einen Flügelspieler bezahlen", so Knäbel. Der Umbau der Mannschaft genieße im Abstiegskampf klare Priorität. Holt Schalke zur neuen Transferperiode einen neuen Mann, erhöht sich der Kreis der Kandidaten. Dann kämen auch Kandidaten infrage, die bei ihren aktuellen Vereinen bis Juni 2023 unter Vertrag stehen. Sie könnten ablösefrei kommen.

Lesen Sie auch über den FC Schalke 04

Doch es muss nicht zwingend ein externer Kandidat sein, so Knäbel. Auch Grotus und Hechelmann haben Chancen auf eine Beförderung. Von Schalke-Idol Gerald Asamoah sprach Knäbel nicht. "Ich merke es immer wieder: Rene Grotus und Andre Hechelmann genießen einen sehr guten Ruf - bei anderen Vereinen und Agenturen", sagt der Sportvorstand und ergänzt: "Es darf kein Nachteil sein, wenn man auf Schalke arbeitet, wenn eine neue Position zu besetzen ist. Sie haben sogar einen kleinen Vorteil, weil sie sich aktuell zeigen dürfen. Und sie machen das zur Zufriedenheit von mir und von Thomas Reis." Gleichwohl würde er auch externe Kandidaten kontaktieren. Und: Ein neuer Mann kommt definitiv. Denn sollten Hechelmann oder Grotus aufrücken, wäre ein weiterer Posten vakant. Knäbels Botschaft ist klar: Das Rennen ist offen - und wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

podcast-image

Ist Benjamin Schmedes, Sportdirektor von Vitesse Arnheim, ein Kandidat? Das ließ Knäbel offen, er sagte nur etwas kryptisch: "Ich kann nicht bestätigen, dass er in einer Reihe vorne steht, die ohnehin unten kommt." Knäbel sprach davon, in den vergangenen zwei Monaten keinen Kontakt zu Schmedes gehabt zu haben. Aber er fügte hinzu: "Ich kenne ihn ziemlich gut. Seit der gemeinsamen Hamburger Zeit tauschen wir uns häufiger aus."

Warum sich Schmedes und Schalke-Vorstand Knäbel kennen

Schmedes und Knäbel arbeiteten von 2014 bis 2016 beim HSV zusammen - Knäbel als Direktor Profifußball, Schmedes als Chefscout.