Gelsenkirchen. Schalkes Trainer Thomas Reis mag Torhüter, die auch außerhalb des Strafraums mitspielen können. Ein solcher ist in der U23 in Topform.
Nach dem letzten Pflichtspiel in diesem Jahr am 12. November verließ ein Profi des FC Schalke 04 mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Kabinengang - auch wenn die Königsblauen mit 0:2 (0:1) gegen Bayern München verloren hatten. Justin Heekeren, der dritte Torwart, hatte sich die Handschuhe von Manuel Neuer gesichert. Noch ist Heekeren ein Profi in der dritten Reihe, bisher hat er es erst zweimal in den Profikader geschafft. Es gibt aber nicht wenige auf Schalke, die dem 1,93 Meter großen Heekeren den großen Sprung in die Profi-Startelf zutrauen.
Justin Heekeren kam von RWO zu Schalke 04
Schalke-Fan Heekeren, der an diesem Sonntag seinen 22. Geburtstag feierte, war in der Sommerpause für rund 180.000 Euro vom Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen gekommen. Vor allem dank Torwarttrainer Nuri Can war er einer der besten Torhüter in der vierten Liga. Über Can kamen auch die Kontakte zu Manuel Neuer zustande, denn Can kennt den Münchener Torwarttrainer Toni Tapalovic gut.
Heekeren trainierte bei den Profis unter Torwarttrainer Simon Henzler, spielte aber in Schalkes U23 - ähnlich wie Alexander Nübel, als er im Sommer 2015 vom SC Paderborn kam. In 13 Regionalligaspielen kassierte Heekeren bisher19 Gegentore. Unterliefen ihm in den ersten Wochen einige schwere individuelle Fehler, wirkte er zuletzt sehr stabil. Ist er für die Rückrunde sogar ein Kandidat, bei den Profis zwischen die Pfosten zu rücken?
Am Donnerstag trifft sich Schalke zum ersten Training
Was dafür spräche: Trainer Thomas Reis würde gern in den verbleibenden 19 Spielen auf eine ähnliche Taktik setzen wie in seiner Zeit beim VfL Bochum. Dort standen seine Innenverteidiger sehr hoch, da sie sich auf einen mitspielenden und aufmerksamen Torwart verlassen konnten - beim VfL war das Manuel Riemann. Der wohl risikofreudigste Keeper in Schalkes Torwart-Quartett ist Heekeren.
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Andree Hagel, der für diese Zeitung die U23 betreut, sagt zur Torwart-Debatte: "Ich behaupte, Justin Heekeren ist auf jeden Fall jetzt schon besser als Alexander Schwolow. Was ihn auszeichnet, sind Ruhe und Gelassenheit. Und es ist so: Er spielt immer mit und gerne auch mal riskant. Und seine 50-, 60-Meter-Pässe sind gar nicht mal schlecht. Er hat einiges - zum Beispiel auch sehr gute Abwürfe -, was an den jungen Manuel Neuer erinnert."
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Gesetzt ist bei Thomas Reis erst einmal niemand. Und wenn sich die Profis am Donnerstag zum ersten Training nach der Winterpause treffen, haben Schwolow, Ralf Fährmann und Michael Langer zweieinhalb Wochen Urlaub hinter sich - Heekeren aber ist in Topform. Beim 0:0 der U23 in Straelen lieferte er eine astreine Partie ab, parierte Schüsse der Ex-Profis Marco Cirillo und Marcel Heller.
Verdient hätte es Heekeren, auch einmal in einem wichtigen Testspiel der Profis eine Chance zu bekommen. Bisher hat er erst eine Halbzeit lang gespielt - beim 7:0 beim Viertligisten Blau-Weiß Lohne im Sommer begann er. Zur Pause stand es 6:0.