Stuttgart. Dramatik pur am Dienstagabend im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Der Druck auf den FC Schalke wächst nach Siegen der Konkurrenz.
Der VfB Stuttgart hat im Kellerduell der Fußball-Bundesliga den erhofften Befreiungsschlag gelandet und die Lage von Konkurrent Hertha BSC verschärft. Die Schwaben siegten gegen die Berliner in letzter Sekunde mit 2:1 (1:1) und verschafften sich im Abstiegskampf etwas Luft. Für die Hertha wird die Situation mit nur mageren elf Punkten vor dem Jahresabschluss dagegen immer prekärer. Ein Heimsieg gegen Köln am Samstag ist fast schon Pflicht.
Schalke muss gegen Mainz 05 nachziehen
Da auch der VfL Bochum sein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 gewann, wächst der Druck auf den FC Schalke 04. Die Königsblauen treffen am Mittwoch auf Mainz 05 (20:30 Uhr, Sky). Der VfB Stuttgart ist mit 14 Punkten schon enteilt. Der VfL Bochum (10) und Hertha BSC (11) stehen nun unmittelbar vor den Schalkern, die nur sechs Zähler auf dem Konto haben, den Rückstand am Mittwoch aber verkürzen können.
Der VfB legte einen Blitzstart hin: Serhou Guirassy gelang in der dritten Minute die Führung. Dodi Lukebakio glich mit seinem siebten Saisontreffer aus (19.). Konstantinos Mavropanos (90.+8) erzielte den umjubelten Siegtreffer.
Stuttgarts Interimstrainer Michael Wimmer gelang damit der dritte Bundesligasieg im fünften Spiel. Er sammelte damit vor der Partie in Leverkusen weitere Argumente für eine Weiterbeschäftigung. Wie es in der Trainerfrage beim VfB weitergeht, entscheidet sich in der Winterpause.
Hertha-Coach Sandro Schwarz schickte dieselbe Elf ins Rennen, die dem FC Bayern am Samstag beim 2:3 phasenweise Paroli geboten hatte. Der Start in Stuttgart war jedoch wenig erbaulich. Nach Klasse-Pass von Tiago Tomas genau in die Schnittstelle der Hertha-Kette schloss Guirassy freistehend eiskalt ab.
In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem Silas die große Chance für den VfB zum 2:0 liegen ließ (16.). Das sollte sich rächen: Fast im Gegenzug nutzte Lukebakio nach Flanke von Jonjoe Kenny einen Stellungsfehler von Waldemar Anton am langen Pfosten zum 1:1.
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Der VfB wirkte einige Zeit angeschlagen. Den Angriffsbemühungen fehlten Genauigkeit und Entschlossenheit. Hertha hatte keine Mühe, Stuttgart auf Distanz zu halten. Nach vorne ergriffen die Berliner jedoch auch kaum die Initiative. Ein Kopfball von Davie Selke nach Eckball war die einzige Chance.
Die Schwaben erhöhten erst kurz vor der Pause wieder den Druck. Doch Hertha-Keeper Oliver Christensen bewahrte sein Team bei einem Kopfball von Hiroki Ito vor dem erneuten Rückstand.
Nach dem Wechsel blieb Stuttgart zunächst am Drücker - ohne gefährlich zu werden. Die Hertha stand allerdings auch gut, so dass sich Stuttgarts gefährliche Außenspieler Borna Sosa und Silas nur selten in Szene setzen konnten.
VfB Stuttgart gegen Hertha BSC: Zusammenprall in der Schlussphase
Nach gut 70 Minuten wurde die Partie offener. Zunächst rettete VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos bei einem Schuss von Lucas Tousart auf der Linie, auf der anderen Seite prüfte Guirassy Christensen.
Überschattet wurde die Partie von einem Zusammenprall kurz vor Schluss zwischen Wataru Endo und Ivan Sunjic. Der Japaner war kurzzeitig bewusstlos und musste mit einer Trage in die Kabine gebracht werden. (mh mit dpa)