Gelsenkirchen. . Schalke will sich im Januar mit neuen Spielern verstärken. Aber: Trotz der Millionen aus dem Verkauf von Amine Harit ist das Budget begrenzt.

Zwei Heimspiele trennen den FC Schalke 04 noch von der XXL-Winterpause. Auf das Duell mit Mainz 05 an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) folgt das Spiel gegen Rekordmeister FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Um die Wichtigkeit dieser beiden Spiele einzuschätzen, reicht ein kurzer Blick auf die Tabelle. Mit nur sechs Punkten nach 13 Spieltagen sind die Schalker derzeit auf dem letzten Platz zu finden. Klar ist also: Zumindest gegen Mainz sind die Gelsenkirchener zum Siegen verdammt.

„In so einem Spiel können wir eine Richtung anzeigen“, erklärte Sportvorstand Peter Knäbel. Sollte S04 nach zuletzt sieben Liga-Niederlagen in Folge tatsächlich mal wieder gewinnen, würde das einem kleinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf gleichkommen. Bei einer weiteren Pleite hingegen würden die Königsblauen den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze womöglich verpassen. Trotz dieser brisanten Konstellation versucht Knäbel die Bedeutung des Mainz-Spiels herunterzuspielen. „Es ist kein Alles-oder-Nichts-Spiel“, sagte der 56-Jährige.

Harit-Millionen vergrößern den Handlungsspielraum von Schalke 04

Doch auch Knäbel weiß, dass der ganze Verein nach einem Erfolgserlebnis in der Bundesliga lechzt. „Wir wollen uns unbedingt selbst beweisen, dass wir es können“, stellte er klar. Nachdem die Mannschaft unter dem neuen Trainer Thomas Reis speziell bei der 1:2-Niederlage bei Werder Bremen viele gute Ansätze gezeigt hat, will und muss Schalke endlich wieder punkten. „Aktuell investieren wir unglaublich viel, aber nehmen nichts Zählbares mit.“ Wichtig sei für den Sportvorstand auch, dass den Fans und dem Umfeld vor der Winterpause der Glaube vermittelt wird, dass Schalke gut genug ist, um die Klasse zu halten.

Um dieses große Ziel noch zu erreichen, soll die Mannschaft im Januar-Transferfenster verstärkt werden. Bei den weiterhin hoch verschuldeten Schalkern gibt es zumindest ein kleines Budget für neue Spieler. Dazu trägt auch der nun fixe Verkauf von Amine Harit bei. Da der Mittelfeldspieler am Sonntag zum 15. Mal für Olympique Marseille eingesetzt worden ist, greift eine Kaufverpflichtung im Leihvertrag und Schalke kassiert rund fünf Millionen Euro. „Das ist eine gute Nachricht für Schalke 04“, erklärte Knäbel. „Trotzdem regnet es für uns jetzt kein Geld vom Himmel.“ Da der Klub schon im Vorfeld mit dem Verkauf von Harit gerechnet hat, sind diese fünf Millionen Euro laut des Sportvorstandes schon verplant. Klar ist aber: Die Harit-Millionen erhöhen den Schalker Handlungsspielraum für Transfers.

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Anfang der kommenden Woche wird sich die sportliche Führung der Gelsenkirchener zu einer großen Analyse zusammensetzen und dabei auch über das Winter-Transferfenster sprechen. Berücksichtigt werden dabei auch die Eindrücke des neuen Trainers vom Kader. „Wir wissen, dass wir mit Blick auf die personelle Besetzung Entscheidungen treffen müssen“, kündigte Knäbel an. Das Scoutingteam habe bereits Ideen, doch wichtig ist für den Sportvorstand, dass intern klar definiert wird, welche Spielerprofile die Schalker brauchen.

In Aktion: Marseilles Amine Harit (rechts) kämpft mit Thiago Mendes von Olympique Lyon um den Ball.
In Aktion: Marseilles Amine Harit (rechts) kämpft mit Thiago Mendes von Olympique Lyon um den Ball. © AFP

Schalke: Zeitnah ist noch nicht mit Neuzugängen zu rechnen

Zeitnah ist allerdings noch nicht mit Neuzugängen zu rechnen. „Es braucht niemand erwarten, dass drei Spieler am ersten Dezember vor der Türe stehen und drei, vier andere Spieler nicht mehr dabei sind.“, so Knäbel. Da Schalke weiterhin nicht mehr als 24 Feldspieler im Kader haben will, stehen auch einige Abgänge bevor. Dabei könnte es sich in erster Linie um junge Spieler handeln, die in der Bundesliga zuletzt nicht auf die nötige Spielzeit gekommen sind, um sich weiterzuentwickeln.

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Auch auf der Zugangsseite werden die Schalker wohl kaum große Namen präsentieren. „Auf Shoppingtour werden wir nicht gehen können“, sagte Knäbel mit Blick auf das knappe Budget. „Deshalb sind für uns auch Leihen wichtig.“ Ins Profil würden etwa Profis passen, die bei ihren Vereinen zuletzt wenig gespielt haben, aber in der Vergangenheit schon beweisen konnten, dass sie die Qualität haben, um in der Bundesliga zu überzeugen.

Im Idealfall will Schalke laut Knäbel aber versuchen, „Transfers so zu realisieren, dass wir danach auch Zugriff auf die Spieler haben“. Das heißt: Kaufoptionen sind wünschenswert, um eine Situation zu vermeiden wie bei Ko Itakura im Sommer, der trotz guter Leistungen nicht gehalten werden konnte. Auch deshalb ist Peter Knäbel sicher: „Es wird eine ambitionierte Transferphase werden.“