Gelsenkirchen. Es war ein turbulenter Tag auf Schalke: Rouven Schröder legte den Sportdirektor-Posten nieder, in Thomas Reis wurde ein neuer Trainer gefunden.
- Das große Chaos ist zurück. Der FC Schalke 04 hat seinen Sportdirektor verloren. Rouven Schröder bat um den Ausstieg aus seinem Vertrag. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt.
- Sportdirektor Schröder bat aus persönlichen Gründen um Vertragsauflösung. Der Klub kam dieser Bitte nach. Schalke 04 zu verlassen, sei "alles andere als leichtgefallen", erklärte er in einer offiziellen Mitteilung.
- Zuletzt geriet S04 wieder in eine Krise und rutschte auf den letzten Platz ab. Frank Kramer musste gehen. Schröders Aufgaben übernimmt bis auf Weiteres Sportvorstand Peter Knäbel mit seinem Team. Unterstützt wird Knäbel dabei von René Grotus (39, Sportkoordinator) und André Hechelmann (38, Chefscout).
- Einen neuen Trainer hat Schalke auch am Mittwoch nicht präsentieren können. Das wird am Donnerstag nachgeholt. Thomas Reis wird das Traineramt übernehmen. S04 einigte sich mit dem VfL Bochum.
Beim FC Schalke 04 sind die Turbulenzen aus überwunden geglaubten Zeiten zurück. Binnen weniger Stunden sorgten am Mittwoch zwei entscheidende Personalien für Aufregung beim Fußball-Bundesligisten: Am Nachmittag erklärte Sportdirektor Rouven Schröder aus persönlichen Gründen überraschend seinen Rücktritt, am Abend folgte die Einigung mit Trainer Thomas Reis. Der 49-Jährige wird aus dessen Vertrag beim Ligarivalen VfL Bochum herausgekauft und am Donnerstag auf Schalke vorgestellt.
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Bevor Schröder um 14.38 Uhr das Schalker Vereinsgelände verließ, informierte er die verblüfften Profis über seine Entscheidung. Damit hatten auch die Spieler nicht gerechnet.
Rouven Schröder führte Schalke zurück in die Bundesliga
"Rouven hat sich Verdienste um den Klub erworben, deren Bedeutung vielleicht erst in einigen Jahren vollumfänglich bemessen und von der Öffentlichkeit gewürdigt werden“, erklärte Peter Knäbel, Mitglied des Vorstands und zuständig für den Sport. „Ich sage es ganz deutlich: Ohne die Arbeit von Rouven Schröder würde es den FC Schalke 04 in seiner gewohnten Form nicht mehr geben. Dafür gebührt ihm der Dank aller Schalker.“
Erfolgreiche Schalke-Transfers unter Sparzwang
Mit erfolgreichen Transfers nach dem Bundesliga-Abstieg wie dem inzwischen zu Borussia Mönchengladbach abgewanderten Ko Itakura, Außenverteidiger Thomas Ouwejan oder Torjäger Simon Terodde hatte Rouven Schröder auf dem Transfermarkt den Grundstein für die sofortige Rückkehr ins Fußball-Oberhaus gelegt. Und das unter dem Spardiktat, dem sich der wirtschaftlich klamme Verein unterwerfen musste.
„Niemand hatte es Schalke 04 ernsthaft zugetraut, nach nur einem Jahr wieder in die Bundesliga zurückzukehren“, erklärt auch Bernd Schröder, Vorsitzender des Schalker Vorstands. „Diese einmalige Erfolgsgeschichte unter finanziell maximal herausfordernden Umständen wird für immer bleiben. Gerne wären wir den eingeschlagenen Weg mit Rouven weitergegangen, sind seinem persönlichen Wunsch dennoch nachgekommen.“
Thomas Reis: Schalke einigt sich mit dem VfL Bochum
Die letzten Tage waren auf der Schalker Geschäftsstelle sehr turbulent: Nach der Trennung von Trainer Frank Kramer vergangene Woche nach dem niederschmetternden Pokal-Aus in Hoffenheim wurde die Vereinsführung bei der Suche nach einem Nachfolger immer wieder zurückgeworfen. Am Mittwochabend kam es zu einer Einigung zwischen Schalke und dem VfL Bochum. Die Bochumer erhalten nach WAZ-Infos eine Sofortzahlung in Höhe von knapp 300.000 Euro. Im Erfolgsfall können bis zu 500.000 Euro für Reis fällig werden.
Inmitten dieser Verhandlungen kommt der Rückzug Schröders. „Mir ist die Entscheidung, Schalke 04 zu verlassen, alles andere als leichtgefallen“, erklärte der 47-Jährige. „Gemeinsam haben wir 18 höchst intensive Monate erlebt. Ich bin dem Vorstand und allen Mitarbeitern sehr dankbar für das Vertrauen und die gemeinsame Zeit. Insbesondere die Wochen rund um den Aufstieg werde ich niemals vergessen.“ Seine Aufgaben bei Schalke 04 übernimmt bis auf Weiteres Peter Knäbel mit seinem Team.