Gelsenkirchen. Der königsblaue Talentschuppen ist bisher die Überraschungs-Mannschaft in der Regionalliga West. Das liegt nicht nur an der frechen Offensive.

Rufat Dadashov, Sturm-Routinier der Schalker U23, scheint mit seiner Prognose den richtigen Riecher bewiesen zu haben. „Wir sind eine Mannschaft, die für positive Überraschungen sorgen kann“, meinte der aserbaidschanische Ex-Nationalspieler kurz vor dem Regionalliga-Saisonstart.

Nach zehn Saisonspielen liegen die Königsblauen mit ihrer neuformierten Mannschaft auf Platz drei und haben bereits 19 Punkte eingesammelt. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison lag Schalkes U23 nach zehn Partien mit elf Zählern auf Rang 13. Was macht den Profi-Unterbau in dieser Serie so stark? Wir nennen 04 Gründe.

Schalke 04: Aktuelle Nachrichten und Hintergründe

Grund 1: Die U23 hat die richtige Kader-Struktur

Mit Knipser Rufat Dadashov (31), Kreativ-Kopf Andreas Ivan (27) und Defensiv-Stratege Tim Albutat (30) geben drei Routiniers bei den jungen Wilden den Takt an. Auch in schwierigen Situationen hat das Team so den nötigen Halt. Co-Trainer Willi Landgraf: „Wir haben bei der Kader-Zusammenstellung auf Qualität und Charakter geachtet.“ Offensivspieler Daniel Kyerewaa: „Wir laufen als eine Einheit auf. Keiner denkt nur an seinen eigenen Arsch, sondern bringt sich für das Team ein.“

Schalkes Andreas Ivan (l.) im Zweikampf mit Wuppertals Kevin Rodrigues Pires.
Schalkes Andreas Ivan (l.) im Zweikampf mit Wuppertals Kevin Rodrigues Pires. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Grund 2: Die Mannschaft zeigt Nehmer-Qualitäten

Beim 4:1 in Wuppertal geriet Schalke früh ins Hintertreffen, ließ sich dadurch aber nicht aus der Bahn werfen. „Auch nach einem Rückstand lassen wir die Köpfe nicht hängen“, sagt Daniel Kyerewaa. Selbst in Unterzahl (Rot für Boboy) geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Bereits zu Saisonbeginn hatte Schalke mit nur zehn Spielern gegen Straelen gewonnen (1:0).

Grund 3: Die Offensiv-Freude des jungen Teams

Trainer Jakob Fimpel lässt sein Team forsch nach vorne spielen, setzt auf Schnelligkeit, Torabschlüsse und mutige Offensivaktionen, die oft über Techniker Andreas Ivan eingeleitet werden. „Er ist ein Unterschiedsspieler“, sagt Fimpel, der sich aber auch über das Aufblühen des lange verletzten Kyerewaa freut: „Daniel ist ein Energiespieler, ein ganz positiver Junge, der variabel im Zentrum oder auf dem Flügel einsetzbar ist. Er kommt immer mit einem Lachen zum Training und verträgt auch mal einen Spaß auf seine Kosten. So ein Tor wie zuletzt in Wuppertal macht man nur dann, wenn das nötige Selbstvertrauen da ist.“ Mit 21 Treffern zählt Schalke zu den offensivstärksten Teams – Spitzenreiter Münster hat nur drei Tore mehr auf dem Konto.

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Grund 04: Ein sicherer Rückhalt im Tor

Der aus Oberhausen geholte Keeper Justin Heekeren bot am Wuppertaler Zoo eine ausgezeichnete Leistung. „Er hat es richtig gut gemacht und uns Sicherheit gegeben“, lobt Jakob Fimpel. Auch die „Nummer zwei“ Radomir Novakovic zeigte beim 0:0 gegen Fortuna Köln anstelle des seinerzeit angeschlagenen Heekeren eine Top-Leistung. Fimpel: „Wir sind auf der Torwart-Position super besetzt – ganz egal, wer letztlich spielt.“

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