Gelsenkirchen. Der VfL Bochum kämpft vergeblich um seinen ersten Punkt in der Bundesliga. Schalke gewinnt das Revierderby und verschärft Bochums Krise.
Die Ergebnisse des Samstagnachmittags hatten die kritische Lage der beiden Kontrahenten des Abends statistisch verdeutlicht. Hertha BSC und Bayer Leverkusen gingen mit einem Unentschieden auseinander, der VfB Stuttgart holte höchst überraschend einen Punkt beim großen FC Bayern, der VfL Wolsburg gewann sogar bei Eintracht Frankfurt, und der FC Augsburg hatte ja schon am Freitagabend mit einem Auswärtssieg bei Werder Bremen vorgelegt. Das hieß: Im Ruhrgebietsderby auf Schalke standen sich der 17. und der 18. gegenüber. Beide noch sieglos, der VfL Bochum sogar noch ohne Punkt.
Für den VfL Bochum wird die Lage immer schwieriger
Umso mehr stieg die Bedeutung des direkten Duells. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, bis zum Schluss. Jubeln durften am Ende aber nur die Schalker, die ihren ersten Sieg feierten und mit nun sechs Punkten durchatmen können. Sie brauchten dringend diesen Erfolg, um selbstbewusster zu werden. Um zu spüren, dass sie als Aufsteiger eine reelle Chance auf den Klassenerhalt haben.
Für den VfL Bochum wird die Lage im zweiten Jahr nach dem Aufstieg hingegen immer schwieriger. Die Mannschaft hatte sich in diesem Derby nichts vorzuwerfen, sie kämpfte bis in die Nachspielzeit hinein um wenigstens einen Punkt – auch wenn selbst der in der aktuellen Situation zu wenig gewesen wäre.
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Und jetzt? Auch für Trainer Thomas Reis ist nichts besser geworden. Sein Team hat sich zwar anständig präsentiert, steht aber immer noch mit leeren Händen da. Zwangsläufig gerät dann auch der Trainer immer mehr in den Fokus, zumal dessen Verhältnis zur Vereinsführung schon mal besser war.
Schalke-Fans stimmen sich auf den BVB ein
Die Frage ist ja: Wie will der VfL den Anschluss schaffen? Die Schalker haben ihn mit genau diesem Sieg hinbekommen. „Der S04 ist wieder da“, sangen die Fans überglücklich, nachdem ausgerechnet der Ex-Bochumer Sebastian Polter mit dem 3:1 in der Nachspielzeit den Deckel draufgemacht hatte. Und dann blickten die Anhänger schon nach vorne, von einem Derby zum nächsten. „Wer nicht hüpft, der ist Borusse.“ Alle hüpften mit, denn sie wissen: Jetzt können sie am nächsten Samstag etwas entspannter nach Dortmund fahren.