Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 setzt sich im Revierderby gegen den VfL Bochum durch. Das 3:1 (1:0) ist der erste Saisonsieg der Schalker.

Bis zur letzten Sekunde war das Revierderby zwischen Schalke 04 und dem VfL Bochum hart umkämpft – das glückliche Ende hatten die Schalker für sich. Sie gewannen das Spiel mit 3:1 (1:0), feierten ihren ersten Sieg seit dem Wiederaufstieg und kletterten auf den zwölften Platz. Die Bochumer bleiben punktlos am Tabellenende. Für Trainer Thomas Reis könnte die Pleite das Aus bedeuten. Vorzuwerfen ist den Bochumern nichts – sie hatten eine engagierte Leistung gezeigt.

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Die Bedeutung des Spiels hatten beide Trainer während der Woche hervorgehoben. Beide wechselten ihre Startelf im Vergleich zum fünften Spieltag auf zwei Positionen. Schalkes Frank Kramer brachte Tobias Mohr und Henning Matriciani für die angeschlagenen Thomas Ouwejan (Bank) und Cedric Brunner (Tribüne). Wie beim 1:1 in Stuttgart setzte er auf ein 4-3-3-System. Bei den Bochumern feierte Linksverteidiger Danilo Soares nach langer Verletzungspause sein Comeback, er ersetzte Jordi Osei-Tutu. Philipp Hofmann rückte für Gerrit Holtmann ins Team.

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Doch schon drei Minuten, bis dahin war noch nichts passiert, verletzte sich der Bochumer Takuma Asano – und der schnelle Holtmann kam doch. Für den VfL kein guter Start. Die Schalker hingegen erwischten vor 62.041 Zuschauern in der ausverkauften Arena den schwungvolleren Beginn, in den ersten 20 Minuten erarbeiteten sie sich zwei gute Torchancen, beide hatte Simon Terodde. In der siebten Minute schoss er VfL-Torwart Manuel Riemann an, in der 15. Minute wurde sein Schuss von Bochums Erhan Masovic zur Ecke geblockt. Bester Schalker war aber schon jetzt kein Offensiver, sondern der defensive Mittelfeldspieler Tom Krauß, der viele Zweikämpfe gewann und überall auf dem Feld zu finden war.

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Ein Fehler von Schalkes Torwart Alexander Schwolow in der 22. Minute brachte Bochum zurück ins Spiel. Schwolow konnte in der 22. Minute einen Flachschuss von Gerrit Holtmann nicht festhalten, den Abpraller schoss Simon Zoller über das Tor. Nun spielten die Bochumer mutiger, griffen immer wieder über Holtmann an, der von Matriciani nur selten zu stoppen war. In der 35. Minute hatten die Bochumer dann die Top-Chance zur Führung. Einen Querpass von Kevin Stöger quer durch Schalkes Strafraum erwischte Simon Zoller nicht – viel Glück für Schalke, einige Fans begannen zu murren.

Das 1:0 für Schalke gegen den VfL Bochum: Dominick Drexler überwindet Manuel Riemann.
Das 1:0 für Schalke gegen den VfL Bochum: Dominick Drexler überwindet Manuel Riemann. © firo

Mitten in der Bochumer Drangphase gelang dem vor der Pause überragenden Tom Krauß auf Höhe der Mittellinie eine sehenswerte Balleroberung. Im Umschaltspiel landete der Ball bei Marius Bülter. Der vernaschte seinen Gegenspieler Cristian Gamboa, schoss aufs Tor. VfL-Torwart Manuel Riemann ließ den Ball – ähnlich wie Schwolow kurz zuvor – nur nach vorn abklatschen. Dominick Drexler staubte zum 1:0 ab. Riesenjubel in der Arena, abgezeichnet hatte sich dieser Treffer zu diesem Zeitpunkt nicht. Zur Pause führte S04 etwas glücklich mit 1:0.

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Die zweite Hälfte begann ganz anders als die erste. Während die Schalker behäbig wirkten, auf Sicherheit bedacht waren, um die knappe Führung zu halten, übernahmen die Bochumer das Kommando. Und in der 54. Minute glichen sie verdient aus. Gerrit Holtmann war den Schalkern auf der linken Seite zum wiederholten Mal entwischt. Er spielte einen gescheiten Rückpass auf Philipp Hofmann und dessen Direktschuss verlängerte Simon Zoller ins Tor. Zuerst hatte Schiedsrichter Felix Zwayer auf Abseits erkannt, nach Intervention des Video-Assistenten zählte der Treffer – 1:1. Unmittelbar danach brachte Schalkes Trainer Kramer Rodrigo Zalazar für Larsson. Zweimal schoss Zalazar danach aufs Tor (58./59.), aber nach diesem Zwischenhoch drückten wieder die Bochumer aufs Gaspedal, während die Königsblauen nur noch verteidigten.

Das 1:1 im Derby auf Schalke: Simon Zoller (r.) war zuletzt für den VfL Bochum am Ball.
Das 1:1 im Derby auf Schalke: Simon Zoller (r.) war zuletzt für den VfL Bochum am Ball. © firo

Trainer Kramer bemerkte, wie träge seine Elf wirkte und traute sich was. In der 67. Minute brachte er Sebastian Polter – aber nicht für Simon Terodde, sondern für Drexler. Schalke griff nun mit den beiden wuchtigen Stürmern an, und damit ging ein Ruck durchs königsblaue Team, Chancen gab es nun im Minutentakt. Nur drei Minuten nach Polters Einwechslung spielte Tom Krauß einen Pass auf Terodde. Der Torjäger verdribbelte den Ball und verpasste den Pass auf den freistehenden Drexler. Eine Minute später machte es Terodde besser. Er schoss direkt aufs Tor, der Ball landete aber nur am Pfosten des Bochumer Tores. Wieder nur 60 Sekunden darauf landete der Ball nach einer Ecke vor den Füßen von Sepp van den Berg – doch der Schuss wurde geblockt. In der 73. Minute fiel das 2:1 für Schalke. Einen Freistoß von Tobias Mohr, der mit viel Karacho aufs Tor flog, fälschte der Bochumer Erhan Masovic unhaltbar ins eigene Tor ab. Schalke jubelte, Bochum ärgerte sich doppelt: Aus der Drangphase nach der Pause hatte der VfL nicht mehr herausgeholt als ein Tor, und der Pfiff vor dem Freistoß war zweifelhaft.

Schalke: Sebastian Polter trifft zum 3:1-Endstand

Nach diesem Treffer begann eine turbulente Schlussphase. Die Bochumer kämpften, schlugen den Ball immer wieder hoch in den Schalker Strafraum. Die Königsblauen benutzten alle Tricks, um den knappen Vorsprung zu halten – sie zogen jeden Freistoßpfiff und jede Auswechslung in die Länge. Eine große Chance hatte der VfL Bochum nicht mehr, dafür aber die Schalker. In der fünften Minute der Nachspielzeit verwandelte Polter einen Freistoß von Mohr zum 3:1-Endstand.