Gelsenkirchen. Damit Schalke den Klassenerhalt in der Bundesliga schafft, müssen einige der Talente im Kader den Durchbruch schaffen. Wem ist das zuzutrauen?

Bis zum letzten Spieltag, und das ist keine gewagte Prognose, wird der FC Schalke 04 gegen den Abstieg aus der Bundesliga kämpfen. Um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben, ist es wichtig, dass von den acht maximal 21 Jahre alten Talenten im Kader einige den Durchbruch im Profibereich schaffen - allein werden die erfahrenen Kräfte das Ziel nicht erreichen können. Doch wem ist das zuzutrauen? Eine Analyse:

Justin Heekeren (21): Der von Rot-Weiß Oberhausen gekommene Torwart dürfte in dieser Saison lediglich Stammkeeper der U23 sein. Einen Kaderplatz bei den Profis erhält er nur, wenn Alexander Schwolow oder Ralf Fährmann fehlen. Prognose: Schafft den Durchbruch nicht.

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Leo Greiml (21): Die Schalker werden nicht müde zu betonen, wie viel sie vom Innenverteidiger halten, der ablösefrei von Rapid Wien kam - bisher aber nur in der U23 spielte, weil er wegen eines Kreuzbandrisses lange ausgesetzt hatte. Nach einem Jahr Pause absolvierte er erst im Juli wieder ein komplettes Mannschaftstraining. Dennoch werde Greiml schon bald "oben anklopfen", pflegen Trainer Frank Kramer und Sportdirektor Rouven Schröder zu sagen. "Er bringt Erfahrung mit, hat europäisch gespielt", sagte Kramer. Prognose: Könnte Schalkes Überraschung werden. Durchbruch möglich.

Sepp van den Berg (20): Der Innenverteidiger bekommt keine Eingewöhnungszeit. Er muss sofort an der Seite von Maya Yoshida verteidigen und den zum AC Mailand abgewanderten Malick Thiaw ersetzen. Das ist nicht risikolos, denn Erstliga-Erfahrung sammelte er lediglich vor drei Jahren in Zwolle in den Niederlanden. Inzwischen steht er beim FC Liverpool unter Vertrag, spielte aber lediglich ein Jahr auf Leihbasis für Preston North End in der zweiten englischen Liga. Wenn er gut spielt, hat Schalke aber langfristig nichts davon. Im Leihvertrag ist keine Kaufoption enthalten, im Sommer kehrt van den Berg nach England zurück. Prognose: Durchbruch-Kandidat Nummer 1.

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Ibrahima Cissé (21): Von ihm ist der Durchbruch noch nicht zu erwarten, er dürfte erst einmal in der U23 Spielpraxis sammeln. "Er ist ein ganz junger Spieler, der besser ankommen muss, besser vertraut sein muss mit allem, was dazugehört. Er kommt aus einer anderen Kultur, einem Trainingsbetrieb, der nicht so intensiv ist wie das hier der Fall ist. Da werden wir Geduld brauchen und mit ihm arbeiten", verriet Trainer Kramer. Prognose: Durchbruch möglich.

Kerim Calhanoglu (20): Der Linksfuß hat das Pech, dass auf seiner Seite Thomas Ouwejan und Tobias Mohr die Stammplätze blockieren. Nur wenn einer der Beiden langfristig fehlen sollte, dürfte er über einen längeren Zeitraum sein Können zeigen. In der Zweiten Liga vertrat er Ouwejan in der Endphase der Saison gut. Prognose: Ersatz auf der linken Seite. Durchbruch vertagt.

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Mehmet Can Aydin (20): Er hinterließ bisher einen ehrgeizigen, zupackenden, leidenschaftlichen Eindruck, plant detailliert seine Karriere - kommt aktuell aber nicht an Frank-Kramer-Spezi Cedric Brunner vorbei. Prognose: Ersatz auf der rechten Seite. Durchbruch vertagt.

Tom Krauß (21): Er ist von den Talenten der einzige, der schon mehrere Einsätze hatte - und mehr noch: Er stand in allen fünf Pflichtspielen in der Startelf. Bisher, so ehrlich sind die Schalker, hatten sie sich mehr von Krauß versprochen, der in der Zweiten Liga für den 1. FC Nürnberg gut gespielt hatte und von RB Leipzig ausgeliehen ist. Prognose: Trotz durchwachsenen Starts ist der Durchbruch nicht ausgeschlossen.

Sidi Sané (19): Der Bruder von Leroy Sané trainiert bei den Profis, soll aber in der U23 zum Einsatz kommen. Zuletzt musste er wegen muskulärer Probleme ein paar Tage pausieren. Er ist talentiert, seine Bundesliga-Tauglichkeit hat er aber noch nicht nachgewiesen. Prognose: Schafft den Durchbruch nicht.