Gelsenkirchen. . Zum Auftakt der A-Junioren-Bundesliga verliert Schalke mit 1:3 beim Deutschen Meister BVB. Schlecht war der Auftritt von S04 aber nicht.
Der 17 Jahre alte Yannick Tonye war am Sonntagmittag nicht zu beneiden. Als Rechtsverteidiger der U19-Junioren von Schalke 04 bekam er es im Revier-Derby bei Borussia Dortmund immer wieder mit den schnellen Mengot Ayukayoh und Julian Rijkhoff zu tun – und der Schalker leistete sich folgenschwere Fehler. Nach 15 Minuten hatte er zunächst technische Probleme einen hohen Ball zu verarbeiten, dann ließ er sich die Kugel von Rijkhoff an der eigenen Eckfahne abluchsen. In der Hoffnung seinen Fehler auszubügeln, setzte er dann zu einem Tackling gegen den Dortmunder Stürmer an – doch traf nur seinen Gegenspieler und verursachte einen Elfmeter. Rijkoff verwandelte sicher – Schalkes Unglücksrabe Yannick Tonye wurde kurz darauf ausgewechselt und durch Denis Milic ersetzt.
Für Dortmunds 17 Jahre alte Sturm-Hoffnung Julian Rijkhoff war es zu diesem Zeitpunkt bereits das zweite Tor – und für die Schalkes Junioren der Anfang vom Ende. Denn zum Auftakt der A-Junioren-Bundesliga musste die Mannschaft von Trainer-Routinier Norbert Elgert eine 1:3 (0:3)-Niederlage hinnehmen. Ayukayoh traf noch für die Borussia, Keke Topp gelang in der Nachspielzeit per Foulelfmeter der Ehrentreffer.
Schalke dominiert den BVB nach der Pause
Doch trotz der deutlichen Niederlage verkaufte sich die Elgert-Truppe mit vier U17-Meistern aus dem Vorjahr in der Startformation teuer. Denn viele Torchancen ließ Schalke gegen nicht zu, S04 verteidigte aggressiv und stand kompakt. Wenn es gefährlich wurde, dann vor allem nach individuellen Fehlern. Beim 0:1 nutzte Rijkhoff Abstimmungsprobleme in der Schalker Hintermannschaft (13.), beim 0:2 war der Niederländer cleverer als Tonye (16.), das 0:3 resultierte aus einem Missverständnis zwischen Schalkes Torwart Luca Podlech und der Innenverteidigung. Nutznießer war Mengot Ayukayoh, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste (41.).
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„In der ersten Halbzeit waren wir sehr naiv und haben dem BVB in die Karten gespielt“, ärgert sich Schalkes Trainer Norbert Elgert. „Wir haben eine Menge Geschenke verteilt, denn alle Gegentore waren vermeidbar“, so der Coach. Und da die Dortmunder auch in diesem Jahr eine enorm starke U19 haben, wurden diese Fehler eiskalt bestraft. „Das ist ja eine Europa-Auswahl“, beschreibt Elgert das Team BVB. „Das muss man einfach so sagen – und das meine ich voller Respekt.“
Unrecht hatte Elgert damit nicht. Denn die 850 Zuschauer in Dortmund-Brackel – darunter auch Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder – bekamen am Sonntag gleich mehrere Top-Talente zu sehen. Etwa Tom Rothe (17), der bereits fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders ist und für die Profis sogar schon ein Tor erzielen konnte, Nnadim Collins (18), der ebenfalls schon einen Profi-Vertrag in der Tasche hat oder Julian Rijkhoff (17). Mit Jamie Bynoe-Gittens saß zudem ein weiterer A-Jugendlicher nur auf der Tribüne – weil er am Freitag in der Bundesliga ran durfte und den BVB in Freiburg mit seinem Tor auf die Siegerstraße schoss.
Schalkes U19-Trainer Elgert: "BVB war stehend K.o."
Und trotz dieser großen Namen spielten die Dortmunder Schalke 04 nicht an die Wand – ganz im Gegenteil. „Der zweite Durchgang ging komplett an uns“, lobt Elgert. „Vieles war schon wirklich gut, doch uns fehlt noch ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit, das hatte der BVB uns voraus.“ Mehrere gute Torchancen ließen die Schalker nach dem Seitenwechsel aus. Wirklich auffällig präsentierte sich dabei Stürmer Keke Topp. Der 18-Jährige war fleißig, kam immer wieder zum Abschluss und wusste sich auch im Zweikampf zu behaupten.
In der Nachspielzeit belohnte Topp sich mit dem 1:3-Ehrentreffer immerhin für seine gute Leistung. Nach Foulspiel des ansonsten starken BVB-Torhüters Marian Kirsch an S04-Kapitän Mattes Hansen verwandelte Topp den fälligen Foulelfmeter sicher (90.). „Leider ist das Tor zu spät gefallen“, erklärt Elgert. „Machen wir das 1:3 schon früh, dann holen wir her ein Unentschieden oder gewinnen sogar“, mutmaßt der 65-Jährige.
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Was ihn da so sicher macht? Die körperliche Verfassung der Dortmunder Spieler. „Der BVB war stehend K.o.“, sagt Elgert. „Vielleicht haben sie Konditionsprobleme, aber das werden wir im Laufe der Saison sehen.“
Spannend wird auch, was Schalkes U19 in der verkürzten A-Junioren-Bundesliga mit nur 15 Spieltagen leisten kann. Am kommenden Sonntag geht es für die Knappenschmiede mit einem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen weiter (11 Uhr/Parkstadion). „Da werden wir es hoffentlich noch besser machen“, so Schalkes Trainer.