Gelsenkirchen. Drei Profis spielten am vergangenen Spieltag für Schalkes U23. Eine Sanktion sei das nicht, sagten Trainer Kramer und Sportchef Schröder.
Beim Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 gibt es aktuell nicht nur eine zweite Reihe, die bei den Spielen auf der Bank der Profis sitzt. Es gibt auch eine dritte Reihe. Damit sind Profis gemeint, die es aktuell nicht in den Kader schaffen. Zum Liga-Start beim 1. FC Köln (1:3) waren es sieben, ähnlich viele werden es sein, wenn S04 gegen Borussia Mönchengladbach antritt (Samstag, 18.30 Uhr/Sky).
Während Marius Lode, Blendi Idrizi, Dong-gyeon Lee und Ibrahima Cissé auf der Tribüne saßen, spielten Justin Heekeren, Leo Greiml und Mehmet Can Aydin sogar lediglich in der U23, standen bei der 1:3-Heimniederlage gegen Lippstadt auf dem Rasen.
Dass Heekeren, Schalkes dritter Profitorwart, überwiegend in der vierten Liga spielt, hatten die Königsblauen in der Vorbereitung klar kommuniziert. Greiml war einige Monate verletzt ausgefallen, soll sich Spielpraxis - auch klar. Die Verbannung des 20 Jahre alten Aydin aber überraschte etwas, er war in den vergangenen anderthalb Jahren fester Bestandteil des Profikaders.
Auch interessant
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder war es aber ein Anliegen, zu betonen, dass Aydin nicht etwa bestraft wurde. Im Gegenteil: Seine Leistung gegen Lippstadt sei sehr gut gewesen. "Spielpraxis bringt Selbstvertrauen. Es soll nicht das Verständnis entstehen: Oh, jetzt musst du runter. Die Spieler sagen selbst: Bevor ich weniger spiele, gehe ich selbst runter. Die U23 hatte einen Top-Start, spielt guten Fußball", sagte Schröder auf Nachfrage dieser Zeitung.
Mehr News und Hintergründe zu Schalke 04
- Schalke: Wer Drexler im Spiel gegen Gladbach ersetzen könnte
- Schalke fordert Gladbach: Erinnerungen an Jones und Geis
- Schalke: Der Video-Ärger in Köln kaschiert eigene Schwächen
- Schalke-Torwart Alexander Schwolow patzt in Köln - Note 5
Trainer Frank Kramer, der auf Aydins Lieblingsposition auf der rechten Abwehrseite Zugang Cedric Brunner (Bielefeld) das Vertrauen schenkt, formulierte das ähnlich positiv. "Ich frage mich nicht: Was fehlt Memo? Sondern: Was braucht er? Er hat Aggressivität, Leidenschaft, er brennt. Memo ist ein junger Spieler. Wenn die Möglichkeit besteht, dass er bei den Profis auf der Bank ist, muss man überlegen, ob man ihm nicht lieber Spielpraxis angedeihen lässt. Und genau dafür haben wir die U23."
Heißt: Auch am Samstag kann sich die U23 auf Profi-Unterstützung freuen. Auswärtsgegner ist der SV Rödinghausen, Anstoß: 14 Uhr.