Gelsenkirchen. Ein Profi, der in der Rückrunde gar nicht für Schalke 04 spielte, drehte am Montagabend besonders auf. Warum Timo Becker so groß feierte.

Als die Aufstiegsparty des FC Schalke 04 am Montagabend schon weit fortgeschritten war und den Profis nach dem Party-Marathon die Müdigkeit anzusehen war, drehte auf dem Feier-Bus einer richtig auf: Timo Becker. Dabei war der in der Rückrunde gar nicht Teil des königsblauen Kaders - er spielte für den Zweitliga-Rivalen Hansa Rostock. Doch wie kam es dazu?

Schalke: Profivertrag für Becker im Juli 2020

Der 25-jährige Becker ist geboren in Herten, wuchs in Buer auf und seit seiner Kindheit riesengroßer Schalke-Fan. Er spielte auch vom 10. bis zum 16. Lebensjahr in der Knappenschmiede für Jugendteams der Königsblauen. Dann wechselte er aber in die Nachbarstadt zu Rot-Weiss Essen, wurde bei RWE Regionalligaspieler.

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Für ihn ging ein Traum in Erfüllung, als eine Anfrage von S04 kam und er für Schalkes U23 in der Regionalliga spielte. Dort bewährte er sich und rückte im November 2019 erstmals in den Profikader, als den Schalkern aufgrund von Personalsorgen wenig Abwehrspieler zur Verfügung standen. Im Juli 2020 unterschrieb Becker einen Profivertrag. "Heute ist einer der schönsten Tage in meinem Leben", sagt er. Er wohnte weiter bei seinen Eltern in Gelsenkirchen, lebte seinen Traum. Für die Profis bestritt er 30 Bundesliga-, fünf Zweitliga- und drei DFB-Pokalspiele.

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Für die Zweitligasaison war er als feste Größe eingeplant. Seine Vertragsverlängerung war laut Sportvorstand Peter Knäbel "einer der ersten Aufträge der Task Force Kaderplanung". Doch Trainer Dimitrios Grammozis setzte nicht mehr auf Becker, verbannte ihn im Laufe der Hinrunde zwischenzeitlich zur U23. Im Winter ging es für den Innenverteidiger nicht mehr weiter, er wechselte zum FC Hansa Rostock. Dort bestritt er 14 Spiele, unter anderem kam er beim 4:3-Erfolg von Hansa auf Schalke zum Einsatz.

Schalke: Becker bei Aufstiegsparty am 7. Mai dabei

Dennoch blieb Beckers Kontakt zu seinem Herzensklub bestehen. Bei der Aufstiegsfeier nach dem 3:2-Erfolg über den FC St. Pauli am 7. Mai mischte er sich unter die Fans, war danach in Gelsenkirchener Kneipen unterwegs. Und zur Party am Montagabend kam er ebenfalls, wurde von seinen ehemaligen Teamkollegen auf die Bühne geholt.

Und dort feierte er wie kein anderer. Von den Fans wurde er dafür mit lauten "Timo-Becker"-Sprechchören gefeiert. Nun kehrt er auch sportlich zurück, will ab der Vorbereitung zu Schalkes Bundesliga-Kader gehören. Hat er eine Zukunft? Das ist offen.