Gelsenkirchen. Am Dienstag trifft sich das Aufstiegsteam des FC Schalke 04 noch einmal zum gemeinsamen Saison-Abschluss. Dabei dürfte es emotional werden.

Etwas über zwei Stunden hielten sich die Profis des FC Schalke 04 tapfer auf dem Party-Bus, schrieben Autogramme, sangen alle königsblauen Lieder, schunkelten, präsentierten die Meisterschale der 2. Bundesliga - und im Hintergrund ging die Sonne über Gelsenkirchen unter. Für die Fans war dies das perfekte Ende einer wilden Saison.

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Die Profis freuen sich nun auf den Sommerurlaub - eine Veranstaltung steht für sie aber noch auf dem Programm - der mannschaftsinterne Abschluss am Dienstag. Sportdirektor Rouven Schröder kündigte nach dem 2:1-Erfolg in Nürnberg schon an, dass dieser "tränenreich" werden könnte. "Wir können nicht alle auf unsere Reise mitnehmen", sagte Schröder. Das heißt: Aus dem Aufstiegskader werden einige nicht im Bundesliga-Aufgebot stehen. Doch wer ist damit gemeint? Eine Übersicht.

Drei Spieler sind definitiv weg

Salif Sané (Vertragsende): Der Abwehr-Riese war in der Zweitliga-Saison Schalkes Top-Verdiener. Er war einer der großen Verlierer des Trainerwechsels. Baute Dimitrios Grammozis auf Sané als Chef einer Dreierkette, wenn er denn fit war, saß er unter Mike Büskens am Schluss nur noch auf der Tribüne. Bei den letzten beiden Spielen gegen St. Pauli und in Nürnberg war er nicht einmal im Stadion anwesend. Erst zum Partybus am Montagabend kam er.

Marc Rzatkowski (Vertragsende): Den vereinslosen Mittelfeldspieler holte Schalke im Herbst 2021 - doch über zwei Kurzeinsätze kam er nicht hinaus. Er ist wieder weg.

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Yaroslav Mikhailov (Leihende): Der 18-Jährige hatte im Trainingslager in Mittersill im Juli 2021 als Gastspieler überzeugt. Weil Schalkes Kader noch keine Quantität hatte, einigte sich Schalke mit Zenit St. Petersburg auf eine Leihe - da hatten beide Teams auch noch denselben Hauptsponsor Gazprom. Nun verbindet die Klubs nichts mehr, und Mikhailov konnte sich nicht für eine Fortsetzung der Leihe empfehlen.

Ein Co-Trainer ist definitiv weg

Peter Hermann: Zwei Monate lang unterstützte der erfahrene Co-Trainer Mike Büskens. Seine Mission ist mit dem Wiederaufstieg beendet. Der neue Trainer darf einen eigenen Assistenten mitbringen, Hermann geht zurück zum DFB.

Zwei Spieler sind wahrscheinlich weg

Martin Fraisl (Vertragsende): Der Aufstiegstorwart kam bei den Fans menschlich an, doch die Sportchefs trauen ihm nicht zu, im Bundesliga-Abstiegskampf der perfekte Rückhalt zu sein, nachdem er im Zweitliga-Endspurt schwächelte. Die Torwartdiskussionen der Vorjahre sollen der Vergangenheit angehört. Eine starke, unumstrittene Nummer eins wird gesucht.

Michael Langer (Vertragsende): Der dritte Torwart nahm die Meisterparty noch mit - wegen eines Kreuzbandrisses hatte er lange pausieren müssen.

Tendenz: Abschied

Andreas Vindheim (Leihende): Der Rechtsverteidiger, der beim 5:0 in Aue (ein Tor, eine Vorlage) großartig startete, fiel lange verletzt aus und fand danach seinen Rhythmus nicht mehr. Er kehrt zu Sparta Prag zurück. Eine weitere Leihe wäre möglich, da Vindheims Vertrag in Prag bis 2024 gilt - ob es dazu kommt, ist fraglich. Tendenz: Abschied

Ko Itakura (Leihende): Rund 5,5 Millionen Euro müsste Schalke an Manchester City überweisen - ohne einen teuren Verkauf zum Beispiel von Malick Thiaw ist das nicht zu stemmen. So schwer Schalke das auch fällt - die Tendenz ist aktuell: Abschied.

Reinhold Ranftl: Der Rechtsverteidiger steht zwar noch unter Vertrag, war aber weder unter Grammozis noch unter Büskens gefragt - zu formschwach, zu sensibel für das heikle Umfeld Schalke. Er darf gehen. Tendenz: Abschied