Gelsenkirchen. Zum ersten Mal seit 2007 tritt Schalke 04 ohne Gazprom-Logo auf dem Trikot an. Die neue Ausstattung wurde von den Fans mit Spannung erwartet.
Es ist eine Zäsur in der jüngeren Vereinsgeschichte des FC Schalke 04: Im Zweitligaspiel beim Karlsruher SC treten die Königsblauen erstmals seit etwa 15 Jahren ohne das Logo des Noch-Hauptsponsors Gazprom auf dem Trikot an. Zu sehen stattdessen: Die Aufschrift "Schalke 04".
Wie das Trikot genau aussieht, war von den Fans mit Spannung erwartet worden. Da der KSC als Gastgeber in blau spielt, müssen die Schalker im Wildpark auf das rote Ausweichtrikot zurückgreifen. Das Modell ist identisch mit dem Shirt, das S04 im Saisonverlauf bereits getragen hat. Zu sehen ist allerdings, dass der Hauptsponsor überklebt wurde.
Ob genau dieses Trikot auch das Sondertrikot ist, das die Fans ab Montag im Fanshop in limitierter Ausführung kaufen können, ist nicht bekannt.
Schalke-Trikot erinnert an Modell aus den 70er-Jahren
Das Trikot erinnert leicht an ein Modell, das auch schon in den 70er-Jahren getragen wure. Auch damals stand kein Sponsor, sondern nur "Schalke 04" auf der Brust.
Am Donnerstagnachmittag hatten die Königsblauen den neuen Weg nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine in einer kurzen Mitteilung verkündet: "Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage hat sich der FC Schalke 04 den Schriftzug von den Trikots zu nehmen." Der Schritt sei nach Absprache mit Gazprom Germania erfolgt.
Schalke: So könnte es mit dem Hauptsponsor weitergehen
Den üppig dotierten und bis 2025 gültigen Vertrag mit Gazprom haben die Königsblauen aber noch nicht komplett gekündigt. Gespräch darüber führen der Vorstand um den Vorsitzenden Bernd Schröder und der Aufsichtsrat täglich. Es gibt zwei Varianten, die Schalkes Klubführung favorisiert: Die Suche nach einem neuen Hauptsponsor, der für wenige Monate oder sogar für große Teile der Vertragsdauer einspringt und eine ähnlich hohe Summe garantiert. Oder aber eine Crowdfunding-Aktion, die sich an alle richtet - Mitglieder, Fans, Sponsoren.
Außer der Logo-Änderung auf dem Trikot hatte der Ukraine-Krieg bisher lediglich eine weitere konkrete Konsequenz: Gazprom-Vertreter Matthias Warnig legte sein Aufsichtsrats-Mandat nieder. Auch das hatten die Schalker bereits am Donnerstag verkündet.