Essen. Der Krieg in der Ukraine sorgt auch im Sport für Entsetzen. Aus dem Sport gab es bereits zahlreiche Reaktionen - das ist gut so. Ein Kommentar.

Es ist verrückt. Es rollen russische Panzer durch die Ukraine. In dem Konflikt sind die ersten Toten zu beklagen. Das beschäftigt die Menschen, sie reden über den Krieg – und sie sprechen über Sport. Ausgerechnet über Sport.

Jan Kanter kommentiert die Zeichen, die der Sport im Ukraine-Krieg setzen kann.
Jan Kanter kommentiert die Zeichen, die der Sport im Ukraine-Krieg setzen kann. © Seric Kuzoluk

Völlig absurd ist das bei genauem Hinsehen gar nicht. Sport und seine Repräsentanten – Stars, Klubs, aber auch die Verbände – bündeln Sehnsüchte und Hoffnungen vieler Menschen. Deshalb erwarten sie, dass ihre Vorbilder in der Krise das Richtige tun.

Verbände und Sportler setzen erste Zeichen

Und der Sport, mal ganz allgemein formuliert, handelt. Fußballklubs werben für den Frieden, was auch nur ein Beleg dafür ist, dass sie in den Geschäftsstellen sich genauso hilflos fühlen wie der Durchschnittsbürger zwischen Klassenzimmer, Küchentisch und Konferenzraum.

Auch interessant

Die Uefa will St. Petersburg das Champions-League-Finale entziehen, Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel denkt darüber nach, ein Rennen in Russland auszulassen, sprich zu boykottieren. Man mag das belächeln, aber so banal manche Gesten wirken, so wichtig sind sie als Zeichen.

Schalke: Verzicht auf Gazprom könnte Existenz gefährden

Deshalb verdient auch die Schalker Entscheidung, den Schriftzug des umstrittenen russischen Sponsors vom Trikot zu nehmen, Respekt. Natürlich geht es nicht anders, hätte sich der Klub Vorwürfen aller Art ausgesetzt, wenn er unvermindert an Gazprom festgehalten hätte. Anders als bei anderen könnte dieses Zeichen des Anstands Schalke aber eben auch die Existenz kosten.

Auch interessant

Natürlich helfen den Menschen in der Ukraine Solidaritätsbekundungen von Fußballklubs von Niedersachsen bis zum Ruhrgebiet nicht viel. Vielleicht aber geben sie den Menschen hier Halt. Und wenn daraus Hilfsbereitschaft erwächst, hätten vielleicht irgendwann die Menschen in der Ukraine was davon. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass dieser scheinbar so unbedeutende Sport Zeichen setzt.