Gelsenkirchen. Mit 2:0 besiegte Schalke 04 den SC Paderborn. Nach dem hart umkämpften Sieg fand Trainer Dimitrios Grammozis lobende Worte für seinen Torhüter.
Der glücklichste Spieler auf dem Platz entschuldigte sich nach dem Schlusspfiff erst einmal. „Die erste Chance, die ich hatte: keine Ausrede, die muss ich reinmachen“, sagte Darko Churlinov vom FC Schalke 04. Nachdem der 21-Jährige zunächst freistehend am Torpfosten gescheitert war, nutzte er seine zweite Möglichkeit, erzielte das Tor zum 2:0 (1:0)-Endstand gegen den SC Paderborn. Für die Schalker war das am Freitagabend ein sehr hart umkämpfter, aber wichtiger Sieg im engen Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga.
Schalke-Trainer Grammozis veränderte die Startelf
Mit Spannung hatten die S04-Fans erwartet, wie ihr Team auf die fürchterliche Leistung beim 1:2 in Düsseldorf vor einer Woche reagieren würde. Trainer Dimitrios Grammozis hatte die Startformation auf vier Positionen geändert. Doch für Begeisterung auf dem Platz sorgte das nicht. „Man hat gemerkt, dass die Jungs das Düsseldorf-Spiel mitgenommen haben“, sagte Grammozis. Stürmer Marius Bülter ergänzte: „In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan.“
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Bülter war es, der in den ersten 55 langweiligen Minuten für den einzigen Höhepunkt sorgte. Nach einer Freistoßflanke von Thomas Ouwejan köpfte er in der 22. Minute das 1:0 – angedeutet hatte sich dieser Treffer nicht. Häufig war es still, der außerhalb der Arena tobende Orkan deutlicher zu hören als die Fans. Die Paderborner, die spielerisch den besseren Eindruck hinterlassen hatten, gerieten unnötig ins Hintertreffen. „Ich bin einverstanden mit unserer Leistung, aber wir dürfen in so einer Szene nicht so viel Platz lassen. Da bin ich echt stinkig“, sagte Trainer Lukas Kwasniok.
Interessant wurde das Spiel erst ab der 55. Minute. „In der ersten Hälfte war es ausgeglichen, dann wurde es wild“, resümierte Grammozis. Und schnell fühlte sich das Spiel mehr nach 5:4 als nach 1:0 an. Zwei Schalker trafen den Pfosten – neben Churlinov (57.) noch Torjäger Simon Terodde (66.). Doch auch die Paderborner waren dem Ausgleich mehrfach ganz nah.
Justin Justvan lief allein auf das Schalker Tor zu, scheiterte aber an Torwart Martin Fraisl (59.). In der 62. Minute lenkte Fraisl einen Schuss von Dennis Srbeny an den Innenpfosten – eine Glanztat. Fraisl wurde neben Churlinov zum Matchwinner, was auch Grammozis würdigte: „Martin hat ein phantastisches Spiel gemacht.“ Paderborns Trainer Kwasniok, dessen Team zum ersten Mal in dieser Saison auswärts verlor, haderte hingegen: „Wir sind extrem enttäuscht, da der Spielverlauf an den entscheidenden Stellen gegen uns gelaufen ist. Man kann auf Schalke verlieren, aber heute war es nicht nötig. Das nötige Quäntchen Glück war einfach nicht auf unserer Seite.“
Schalke: Churlinov verwandelt tolle Vorlage von Flick
Es war Churlinov, der für die Entscheidung sorgte, weil er nach einem formidablen Pass von Florian Flick (74.) die Nerven behielt. „Ich hatte keine Zweifel, dass ich die Chance nutze. Aber 50 Prozent dieses Tores gehen an Florian“, sagte Churlinov, der ein Happy End erlebte. Vor zwei Wochen, beim 2:1-Heimsieg über Regensburg, war er ein- und 17 Minuten später wieder ausgewechselt worden.
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Die Schalker können nun entspannt verfolgen, wie die Konkurrenten Werder Bremen, Hamburger SV, FC St. Pauli und Darmstadt 98 am Wochenende abschneiden. Dass sie diesmal vorlegen konnten, betrachtet Torwart Fraisl als Vorteil: „In Düsseldorf sind wir der Druckkonstellation des Nachlegens nicht ganz gerecht geworden.“ Trainer Grammozis nahm es locker: „Wir haben noch ein Drittel der Saison zu spielen. Wir dürfen uns nicht beeinflussen lassen, egal wann wir spielen.“ Die Schalker treten nun am Samstag in einer Woche (13.30 Uhr/Sky) beim Karlsruher SC an.