Gelsenkirchen. Schalke 04 hat die passende Antwort auf die 1:2-Pleite in Düsseldorf gegeben. Gegen den SC Paderborn gab es am Freitag einen 2:0-Heimsieg.
Erleichterung beim FC Schalke 04: Fünf Tage nach der bitteren Niederlage bei Fortuna Düsseldorf meldeten sich die Königsblauen mit einem wichtigen Sieg im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga zurück. Sie bezwangen den SC Paderborn mit 2:0 (1:0). Für die Gäste war es die erste Auswärtsniederlage in dieser Saison.
Dass sein Team ein „anderes Gesicht“ als beim 1:2 in Düsseldorf zeigen würde, davon war Trainer Dimitrios Grammozis überzeugt. Grammozis trug seinen Teil dazu bei: Er tauschte in der Startelf vier Spieler aus – und nur fünf Profis spielten die gleiche Rolle wie in Düsseldorf. Etwas überraschend saß Mittelfeld-Renner Rodrigo Zalazar nur auf der Bank. „Er hatte zuletzt eine Delle in seinen Leistungen“, sagte Grammozis. Im Mittelfeld setzte der Trainer auf die Jugend – die fünf Spieler hatten ein Durchschnittsalter von 21,6.
Schalke-Fans pfeifen zwischenzeitlich
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Während draußen deutlich hörbar der Orkan tobte, blieb es in der Arena nicht nur wegen des geschlossenen Daches still. Auch auf dem Rasen passierte zunächst wenig. Beide Mannschaften spielten 55 Minuten lang sehr verhalten, suchten eher den Rückpass als das Risiko in der Offensive. Zu den Spielern mit den meisten Ballkontakten gehörte Schalkes Torwart Martin Fraisl. Zwischenzeitlich gab es sogar leichte Pfiffe der S04-Fans vor 10.000 Zuschauern.
Nur zwei Szenen bleiben aus dieser langweiligen Phase im Gedächtnis: Nach einem Freistoß von Thomas Ouwejan köpfte Marius Bülter in der 22. Minute das 1:0 für S04 – wie aus dem Nichts. Es war bereits das fünfte Mal, dass diese Kombination bei einer Standardsituation funktionierte. Drei Minuten später senste Schalke-Torjäger Simon Terodde den Paderborner Jasper van der Werff um. Mit einer Gelben Karte war Terodde sehr gut bedient – er selbst war schockiert über seine böse Grätsche und kümmerte sich um den verletzten Spieler.
Paderborn spielt zielstrebiger nach vorne
Die Partie nahm erst so richtig Fahrt auf, als die Paderborner, deren Trainer Lukas Kwasniok „Offensiv-Power“ angekündigt hatte, zielstrebiger nach vorn spielten – und als die Königsblauen deshalb etwas mehr Platz bekamen. Die Fans erlebten nun ein Chancen- und Pfosten-Festival auf beiden Seiten. Eins, das sich in der lahmen ersten Hälfte zu keiner Zeit angedeutet hatte.
Es begann mit einem Pfostenschuss von Darko Churlinov (57.), der den Ball nach einem Ouwejan-Pass nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen. Auch Schalke-Torjäger Simon Terodde köpfte den Ball ans Aluminium (66.). Die Paderborner versteckten sich nicht, hatten ebenfalls zwei Riesenchancen – und zweimal rettete der herausragende S04-Torwart Fraisl sein Team. In der 59. Minute wehrte der Österreicher einen Schuss des freistehenden Justin Justvan ab. Drei Minuten später lenkte er einen Versuch von Dennis Srbeny an den Pfosten. Das Spiel fühlte sich nun nach 5:4 an, nicht mehr nach 1:0.
Churlinov sorgt für die Entscheidung
Für die Entscheidung sorgte in der 74. Minute der beste Feldspieler des Abends. Nach einem Steilpass von Florian Flick lief der rechte Verteidiger Churlinov allein aufs Tor zu und machte es diesmal besser: Er schob den Ball sicher ins lange Eck. Für ihn persönlich ein Happy End – vor zwei Wochen beim 2:1 über Regensburg war Churlinov ein- und nur 17 Minuten später wieder ausgewechselt worden.
Bei diesem Sieg blieb es – und die Schalker feierten ihn etwas länger als sonst. Denn wegen des Orkans blieb die Arena etwas länger geöffnet als üblich. Am Wochenende können sich die Schalker zurücklehnen: Die Konkurrenten Bremen, HSV, St. Pauli und Darmstadt müssen nachlegen.