Gelsenkirchen. Tidiane Keita und Christian Chandler schwärmen von Jens Grembowietz (34), der die amerikanische U-18-Mannschaft des FC Schalke 04 trainiert.

„Er gehört zu den fünf besten Trainern, die ich je hatte“, schwärmt Tidiane Keita. Christian Chandler geht sogar noch ein Stück weiter: „Er ist wie ein zweiter Vater für mich.“ Wen die beiden Fußballer des amerikanischen U-18-Teams des FC Schalke 04 meinen? Ihren Coach Jens Grembowietz.

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Der 34-Jährige, der 2006 mit Schalkes U 19 unter anderem an der Seite der späteren Weltmeister Benedikt Höwedes und Mesut Özil Deutscher A-Junioren-Meister wurde, ist bei der U 18 nicht nur auf dem Platz gefragt. „Du bist auch Ansprechpartner für alles drumherum. Wenn’s zum Beispiel Krankheits- oder Sterbefälle in der Familie gibt und es den Jungs nahegeht, dass sie so weit weg sind. Da nimmst du einen Spieler auch mal in den Arm“, erzählt Jens Grembowietz.

0:7-Pleite gegen das Team von Trainer Norbert Elgert

Der Trainer ist von der Entwicklung des Teams deshalb umso beeindruckter. „Die Jungs“, betont er, „sind extrem ehrgeizig und wissbegierig und setzen alles sehr schnell um. Das ist mit einer normalen Mannschaft nicht vergleichbar. Es läuft besser als erwartet.“

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Bis zu zehnmal pro Woche steht das Team auf dem Trainingsplatz. Hinzu kommen Testspiele, knapp 15 gab’s bisher. Zu den Höhepunkten zählte das 2:2 gegen den A-Junioren-Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld. Gegen die eigene U 19 von Trainer Norbert Elgert gab’s dagegen eine 0:7-Pleite. Auf welchem Niveau befindet sich das Team also gerade? A-Junioren-Bundesliga? „Nein, so weit sind wir noch nicht“, meint Jens Grembowietz. „Wir könnten im oberen Drittel der Westfalenliga mitspielen.“

Jens Grembowietz: „Für die Jungs ist es wahnsinnig wichtig, jetzt mal abzuschalten“

Dennoch ist das Ziel des Vereins klar: Die Schalker wollen Talente finden, die den Sprung in die eigene U 19 und später idealerweise ins Profiteam schaffen können. Ob einige Spieler des aktuellen Jahrgangs dafür infrage kommen, will Jens Grembowietz noch nicht eindeutig sagen: „Manche Spieler haben wirklich das Potenzial dazu. Ich traue einigen zu, im bezahlten Fußball Fuß zu fassen. Ob erste, zweite, dritte oder vierte Liga – das wird sich zeigen.“

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Nun hätten sich die Spieler aus den USA und Kanada aber erst einmal die Weihnachtspause in der Heimat verdient. „Für die Jungs ist es wahnsinnig wichtig, jetzt mal abzuschalten“, betont Jens Grembowietz und fügt hinzu: „Die Belastung hier ist unbeschreiblich: Ganz allein in einem fremden Land zu sein, so viel zu trainieren und teilweise noch was für die Schule machen zu müssen. Ich ziehe den Hut vor den Jungs.“ (AA)