Gelsenkirchen. Coach Fröhling erhält sein Geburtstagsgeschenk: Die Schalker U23 schlägt Borussia Mönchengladbach. Der Stürmer zeigte sich danach selbstbewusst.

GelsenkirchenRufat Dadashov ist beim FC Schalke 04 angekommen. In seinem ersten Startelf-Einsatz für die U23 der Königsblauen erzielte der 29-jährige Angreifer das goldene Tor. Sein Kopfball-Treffer in der 74. Minute sicherte den 1:0-Heimsieg über die U23 von Borussia Mönchengladbach. „Es ist wichtig für einen Stürmer, schnellstmöglich für seinen neuen Verein zu treffen“, sagte der Neuzugang im Gespräch mit der WAZ und verriet: „Ehrlich gesagt wusste ich, dass ich gegen Mönchengladbach treffe. Ich habe das Selbstvertrauen und bin hier bei Schalke von den Mitspielern sehr gut aufgenommen worden.“

Dadashovs Treffer sorgte nach der 1:2-Niederlage gegen die Reserve des 1. FC Köln und dem 1:1-Remis bei Alemannia Aachen nicht nur für den ersten Saisonsieg der Schalker Regionalliga-Mannschaft, sondern hatte noch einen Zusatz-Effekt. Trainer Torsten Fröhling, der am Tag vor dem Gladbach-Spiel seinen 55. Geburtstag feierte, wünschte sich von seinen Jungs einen Sieg. „Mein Wunsch wurde erfüllt“, stellte der Coach mit einem Zwinkern fest.

Schalke U23: Torsten Fröhling sieht noch einige Defizite

Allerdings hatte der einstige St.-Pauli-Profi auch einige Defizite im Spiel seiner Mannschaft gesehen. Schalke tat sich über weite Strecken schwer gegen die Fohlen. Nach der schwungvollen Anfangsphase, in der sich besonders der technisch versierte Marouane Balouk positiv in Szene setzte und Mönchengladbachs Torwart Maximilian Brüll bereits nach 300 Sekunden zu einer Parade zwang, gab es nur noch wenig gefährliche S04-Szenen. Die Borussia hätte nach elf Minuten sogar in Führung gehen können, aber Mika Schroers zielte aus zwei Metern über den Schalker Kasten.

Rufat Dadashov, der mit seiner Frau Laura zuletzt in Phonix lebte und jetzt in Gelsenkirchen und Umgebung auf Wohnungssuche ist, blieb im ersten Durchgang noch hinter den Erwartungen zurück. Seine einzige Torraumszene wurde wegen Foulspiels abgepfiffen. Doch in einigen Szenen deutete Dadashov an, dass er Schalke helfen kann. Gegen zwei, drei Mönchengladbacher schirmte er im Strafraum geschickt die Kugel ab, suchte den besser postierten Mitspieler und versuchte immer wieder, sein junges Team zu pushen.

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Lob von Fröhling für Neuzugang Dadashov

In der Endphase kam dann die entscheidende Szene, in der Dadashov seine Klasse unter Beweis stellte. Flanke, Kopfball-Aufsetzer, Tor! „Den Treffer hat Rufat gut gemacht“, lobte Trainer Fröhling, „da hat er sich im Strafraum gut durchgesetzt. Man sieht schon, dass Rufat etwas kann und seine Qualität hat. Egal, welche Übungen wir im Training machen: Er hat sie drauf. Und wenn er den Ball nicht richtig am Fuß liegen hat, dann legt er ihn sich so zurecht, dass es passt. Aber er ist noch nicht auf dem Fitness-Level, den wir uns vorstellen.“

Dadashov hatte zuletzt für Phoenix Rising in den Vereinigten Staaten gespielt und dort auch noch einige Partien bestritten, bevor er vor wenigen Tagen nach Gelsenkirchen wechselte. „Wir hatten da eine gute Mannschaft und waren in der zweiten Liga. Vom Niveau wäre das etwa die 3. Liga in Deutschland“, skizziert der Neu-Schalker.

Ex-Kapitän Candan sitzt auf der Tribüne

Sein erstes Tor sah auf der Tribüne Schalkes Vorjahres-Kapitän Fatih Candan, der die königsblaue Reserve Richtung VfB Bottrop verlassen hat. Candan befindet sich nach seiner Lungenembolie, die in einem Gelsenkirchener Krankenhaus behandelt wurde, auf dem Weg der Besserung, wird aber noch monatelang lang nicht Fußball spielen können. Möglicherweise lässt sich Candan auch in nächster Zeit öfter auf Schalke sehen. Nach dem Abpfiff plauderte er noch mit seinen ehemaligen Teamkollegen.

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Für Aufregung auf dem Platz sorgte noch eine Einwurf-Szene, die im Mönchengladbacher Tor landete. Was war passiert? Verteidiger Lukas Frenkert warf von der rechten Seite aus ein, der Ball flog an Freund und Feind vorbei ins hintere Toreck der Mönchengladbacher. Schiedsrichter Yannick Rupert verweigerte dem Treffer sehr zum Missfallen der Schalker Spieler allerdings die Anerkennung (50.). „Der Mönchengladbacher Torwart war noch dran. Wir haben das selbst nicht gesehen, aber gehört. Also hätte das Tor für uns zählen müssen“, analysierte Fröhling.

Der Schalker Coach sah bei seinem Team „viele Sachen, die noch nicht hundertprozentig gepasst haben“, findet das aber zum noch jungen Zeitpunkt der aktuellen Spielzeit „völlig verständlich.“ Das 1:0 gegen die Borussia vom Niederrhein ordnete der 55-Jährige als „dreckigen Sieg“ ein.

Fröhling: „Für die Zuschauer war es kein schönes Spiel. Es war taktisch geprägt und zum Teil von viel Nervosität geprägt. Wir hatten im Vergleich zum Aachen-Spiel fünf Neue in der Startelf. Das spielt natürlich auch eine Rolle, alles muss sich erst einspielen.“ Für das Selbstvertrauen der jungen Schalker Mannschaft war der erste Dreier Gold wert. Neuzugang Rufat Dadashov hat mit dem Thema Selbstbewusstsein die kleinsten Probleme: Er weiß ja bereits vor Anpfiff, dass er trifft…

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So haben sie gespielt:

Schalke 04: Wienand – Frenkert, Schell, Matriciani, Ezeh – Maden, Kaparos – Berisha (46. Kyerewaa), Balouk (69. Fehler), Scienza (56. Tehe) – Dadashov (82. Aramburu).

Tor: 1:0 Dadashov (74.).

Zuschauer: 250.