Regensburg. Ko Itakura soll Schalkes neuer Abwehrchef werden - schon beim 1:4 in Regensburg spielte er. Und nicht etwa der Belgier Dries Wouters.

Als Schiedsrichter Marco Fritz zur Pause pfiff, eilten die Spieler des FC Schalke 04 so schnell wie möglich in die Kabine. Mit 0:1 lagen sie im Zweitliga-Duell bei Jahn Regensburg zurück - und damit waren sie noch gut bedient. Auch Trainer Dimitrios Grammozis war klar, dass sich etwas ändern muss.

Er entschied sich für einen Tausch auf einer entscheidenden Position. Florian Flick, als Mittelpunkt der Dreierkette der Abwehrchef, musste raus. Flick hatte den Ball vor dem 0:1 am eigenen Strafraum vertändelt und auch sonst keinen stabilen Eindruck hinterlassen. Wen Grammozis einwechselte, überraschte aber doch sehr: Nicht Dries Wouters kam, sondern der gerade erst nach Gelsenkirchen gewechselte Ko Itakura. Grammozis betont stets, er würde nach Trainingsleistung aufstellen. Dann muss Wouters aber schlecht trainiert haben.

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Wouters kennt Grammozis' Spielsystem, hatte selbst beim 4:1-Erfolg im DFB-Pokal beim FC 08 Villingen Abwehrchef gespielt. Er offenbarte dort Schwächen, aber Grammozis fand auch lobende Worte für Wouters' Leistung. Schon bei dessen Verpflichtung hatte Sportdirektor Rouven Schröder gesagt: „Dries bringt fußballerisch, körperlich und charakterlich alles mit, um eine wichtige variable Rolle in unserer Mannschaft einzunehmen. Wir freuen uns sehr darüber, dass er unsere Defensive verstärken wird."

Doch so richtig überzeugt ist Grammozis vom 24 Jahre alten Belgier offenbar nicht. Denn er zog Itakura vor. Dabei war der erst am Mittwochabend in Deutschland gelandet, am Freitag kam es zur einzigen Trainingseinheit mit seinen Teamkollegen. Da können keine Automatismen entstanden sein. Dennoch stand er zweieinhalb Tage nach seiner Ankunft mit Jetlag im Körper schon auf dem Platz.

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Mit Folgen: Vor dem Tor zum 0:2 (55.) verschuldete Itakura den Freistoß, der zum Treffer führte. Er war zu spät gekommen. Vor dem 0:3 (72.) verlor er das Kopfballduell gegen seinen Gegenspieler. Zudem sah er noch nach einem überflüssigen Foul die Gelbe Karte. Auch sonst stabilisierte er die königsblaue Deckung nur selten. Schalke verlor sogar noch mit 1:4.

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Diese Redaktion sprach Trainer Grammozis nach dem Spiel auf die Leistung des Japaners an. Grammozis sah aber keine Anpassungsprobleme. "Ko hat uns Ruhe gegeben. Mit dieser Einwechslung hatten wir von Beginn an in der zweiten Halbzeit eine gute Spielkontrolle. Auch wenn er angedribbelt ist, hat er die Ruhe behalten", sagte Grammozis. Aber: Das zweite Gegentor sei "zur ungünstigsten Zeit" gefallen. Sein Team habe sich zu diesem Zeitpunkt "spielerisch gut" gefühlt.

Nächste Schalke-Gegner: Fortuna Düsseldorf

Wenn Schalke am kommenden Samstag auf Fortuna Düsseldorf trifft (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) trifft, dürfte Itakura nach diesem Lob wieder erste Wahl sein - immerhin kennt er dann seine Partner in der Abwehr etwas besser.

Für Flick und Wouters ist das keine gute Nachricht.