Regensburg. Schalke kassierte beim 1:4 in Regensburg das erste Gegentor durch einen unnötigen Ballverlust. Hat das eine Änderung der Taktik zur Folge?

Es lief die achte Minute im Zweitligaspiel des FC Schalke 04 bei Jahn Regensburg. Die Anfangsphase war ausgeglichen, es war zu spüren, dass der Respekt des Außenseiters Regensburg groß war. Dann kam es zu einer im Fußball üblichen Spielsituation: Abstoß für Schalke. Unter Trainer Dimitrios Grammozis bemühen sich die Königsblauen um eine Spieleröffnung mit kurzen Pässen aus dem Strafraum heraus. Wenn das gelingt, sind diese Kombinationen sehr schön anzuschauen - diesmal aber ging das schief...

Denn die Regensburger entschieden sich für ein frühes Pressing, störten die Schalker schon bei der Ballannahme. Torwart Ralf Fährmann sah das, spielte aber trotzdem einen Kurzpass auf Malick Thiaw. Der geriet unter Druck, spielte auf Florian Flick, der an der Straumraumgrenze stand. Auch Flick hatte sofort zwei Gegenspieler und verpasste den richtigen Zeitpunkt, um den Ball auf Victor Palsson zu passen. Die Folge: Ballverlust. Jan-Niklas Beste schnappte sich die Kugel, erzielte das 1:0 für Regensburg, das Schalker Unheil nahm seinen Lauf. Am Ende verlor S04 mit 1:4.

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"Der Flo Flick hätte den Ball gar nicht kriegen dürfen, das war eine falsche Entscheidung eines anderen Spielers", sagte Trainer Dimitrios Grammozis und ergänzte: "Flo hätte den Ball aber auch in die nächste Ebene spielen können zu Victor Palsson, die Option war da. Nur die Umsetzung hat nicht geklappt."

Schalke-Trainer Grammozis: "Nicht alles über den Haufen schmeißen"

Grammozis will an dieser riskanten Spielweise festhalten, obwohl Torwart Fährmann nicht der ballsicherste Torwart der Liga ist. "Ich bin kein Fan davon, alles über den Haufen zu schmeißen, wenn einmal was nicht geklappt hat. Wir haben unsere Art und Weise, wie wir Fußball spielen möchten, von der wir überzeugt sind. Wir können auch sagen, dass wir jeden Ball nach vorn hauen. Auch davon bin ich kein Fan. Leider gehört es im Fußball dazu, dass so etwas passieren kann, wenn der Gegner uns im Spielaufbau zustellt. Natürlich darf das aber nicht passieren."

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Grammozis will den Spielaufbau nun im Training weiter einüben und die Szenen per Video analysieren. "Wir müssen den Jungs weiter Vertrauen und Automatismen geben", sagte er. Eine wichtige Rolle soll auch Abwehr-Zugang Ko Itakura (Manchester City) spielen, den Grammozis nach dem Regensburg-Spiel lobte. Itakura war zur Pause eingewechselt worden.