Gelsenkirchen. Der Saisonstart rückt näher und die Zuversicht wächst: Vor dem Ligastart gegen den Hamburger SV gewinnt Schalke 04 gegen Vitesse Arnheim mit 3:2.
Die 1000 Zuschauer, die Schalkes Generalprobe im Parkstadion verfolgen durften, kamen in den Genuss eines Schaulaufens: Gleich acht der bisher zehn externen Neuzugänge standen in der Schalker Startelf. Ergänzt wurden die Schalker Zugänge durch Ralf Fährmann, Malick Thiaw und den aus der U23 zu den Profis gestoßenen Florian Flick - sonst war in der ersten Halbzeit alles neu.
Mikhailov steht in der Startelf
Die größte Überraschung in der Startelf war der junge Russe Yaroslav Mikhailov, den Schalke in dieser Woche erst von Zenit Sankt Petersburg ausgeliehen hatte. Ansonsten konnte man mit der Aufstellung weitgehend rechnen - sie ist auch für den Zweitliga-Auftakt am kommenden Freitag gegen den Hamburger SV denkbar. Ralf Fährmann hat erwartungsgemäß das Rennen um die Nummer eins gewonnen - der Routinier hinterließ auch gegen Arnheim einen stabilen Eindruck.
In der Abwehr konnte Florian Flick seine bisher guten Eindrücke bestätigen: Der gelernte Mittelfeldspieler war der zentrale Ḿann der Dreierkette im Verbund mit Malick Thiaw und Marcin Kaminski. Flick rückte bei Ballbesitz oft ins Mittelfeld auf - auch dies könnte eine Variante für die Zukunft sein.
Das Sturmduo harmoniert gut
Im Mittelfeld setzte auf den Außenbahnen Thomas Ouwejan (links) zunächst mehr Akzente als Reinhold Ranftl auf der rechten Seite. Der Österreicher wurde aber in der zweiten Halbzeit immer stärker. Im Spielaufbau gesucht wurde immer wieder der neue Kapitän Danny Latza, während der junge Mikhailov nicht besonders hervorstach. Schalkes Sturmduo bildeten Simon Terodde und Marius Bülter: Und beide harmonierten bei den Toren schon gut.
Der von Union Berlin geholte Bülter hatte in der ersten Halbzeit die beste Schalker Chance: In der 25. Minute setzte er den Ball nach einer Hereingabe von Malick ‘Thiaw aber übers Tor. Ansonsten fehlte es in der Offensive zunächst noch an Präzision und Verständnis: Keine Überraschung bei einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft. Aber in der zweiten Halbzeit legte Schalke hier deutlich zu. “In der ersten Halbzeit hatten wir defensiv eine gute Struktur, waren aber mit dem Ball zu hektisch”, sagte Grammozis: “In der zweiten Halbzeit waren wir ruhiger, und die Tore waren schön herausgespielt.”
Grammozis scheint seine erste Elf gefunden zu haben
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis nur einmal: Timo Becker löste Marcin Kaminski in der Dreierkette ab - auch das ein Indiz, dass er seine erste Elf wohl schon weitgehend gefunden hat. Und die Mannschaft rechtfertigte auch das Vertrauen, die Kombinationen nahmen an Zielstrebigkeit und Tempo zu.
Verdienter Lohn war die 1:0-Führung durch Simon Terodde in der 53. Minute: Nach Zuspiel von Bülter traf der Mittelstürmer mit einem ansatzlosen Drehschuss ins lange Eck. Auch das 2:0 ging auf das Konto von Terodde, diesmal bugsierte er eine Flanke von Bülter ins Netz (64.)."Es hat Spaß gemacht", lächelte Terodde und freute sich in spielerischer Hinsicht über eine klare Steigerung.
Neun Minuten später verkürzte Arnheim durch Meinhoef allerdings auf 2:1 (73.) Später traf auch noch Oroz für die Holländer, aber zuvor hatte Blendi Idrizi für Schalke schon das dritte Tor markiert. Grammozis ärgerte sich nur ein wenig über die beiden Gegentore: Es waren die ersten Gegentreffer überhaupt für Schalke in dieser Saisonvorbereitung.
In der Schlussphase gab dann auch noch der erst am Vormittag verpflichtete Belgier Dries Wouters sein Schalke-Debüt. Und nach 82 Minuten wechselte Grammozis nahezu komplett durch.
Nicht im Kader standen Matija Nastasic, Amine Harit und Omar Mascarell, die allesamt noch verkauft werden sollen: Der Grund waren nach Schalker Angaben gesundheitliche Probleme. Nastasic war erkältet, Mascarell (Zeh) und Harit (Muskel) angeschlagen. Auch Nassim Boujellab fehlte mit Rückenbeschwerden.
Schalke: Fährmann - Thiaw, Flick (75. Wouters), Kaminski (46. Becker) - Ranftl (82. Aydin), Palsson (82. Bozdogan), Ouwejan (82. Calhanoglu) - Latza (82. Idrizi), Mikhailov (82. Mercan) - Bülter, Terodde (82. Pieringer).