Gelsenkirchen. Bei der Suche nach neuen Talenten setzt Schalke auch auf die heimische Umgebung. Schober sieht aber auch jetzt schon Jungs in den Startlöchern.
Keke Topp aus Bremen. Luis Klein aus Leipzig. Mattes Hansen aus Wolfsburg. Und Nicholas Engels aus Mainz. Das sind bisher die Neuzugänge der Schalker U19 für die kommende Saison. Das zeigt, wie sich die Fußball-Welt auch im Nachwuchsbereich verändert hat. Als Mathias Schober, heute für die Kaderplanung der Knappenschmiede verantwortlich, in den 1990er-Jahren selbst noch in der Schalker Jugend gespielt hat, kamen fremde Zugänge vielleicht mal aus dem Münsterland. Heute kommen sie aus Bremen, Leipzig, Wolfsburg oder Mainz.
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Schalke hat ein eigenes Reservoir an Talenten wie nur wenige andere Vereine, aber mit gezielten Zugängen von anderen Klubs soll die Qualität noch mehr gehoben werden, um den Nachwuchs für die Profis auszubilden. Auch für Knappenschmiede-Direktor Schober wäre es „die Idealvorstellung, wenn ein Talent in der U8 zu uns kommt und dann durchgeht bis zu den Profis“. Aber dieses Ideal gibt es kaum. Manuel Neuer war so einer. Oder Joel Matip, der noch keine neun Jahre alt war, als er vom VfL Bochum nach Schalke kam.
Schalke wurde mit Talenten aus der Region verwöhnt
Was sich allemal verändert hat, ist die Herkunft der Talente. Etwa zehn Jahre lang ist Schalke damit verwöhnt worden, dass viele Talente, die auf Schalke zum Bundesligaprofi geformt wurden, aus Gelsenkirchen und Umgebung kamen: Neben Neuer oder Matip zum Beispiel auch Benedikt Höwedes (aus Haltern), Julian Draxler (aus Gladbeck) oder Leroy Sané (in Essen geboren). Schalke würde diese Nähe gerne wieder forcieren, und deswegen kündigt Sportvorstand Peter Knäbel eine engere Kooperation mit den Vereinen aus dem Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhellen) an.
„Wo gute Trainer sind, sind auch gute Spieler“
„Unser Interesse ist es, den Kreis 12 zu stärken und den Vereinen zu helfen“, sagt Knäbel: „Da wo gute Trainer sind, sind auch gute Spieler. Deswegen haben wir uns entschieden, unseren Kreis 12 in der Trainerausbildung zu unterstützen.“ Knäbel, der ja in der Schweiz in der Nachwuchsarbeit groß geworden ist, glaubt, dass alle Seiten davon profitieren können.
Die Prognose von Knappenschmiede-Chef Schober
Schalke muss unten anfangen, um eines Tages wieder nach oben zu kommen. Aber auch bei vielen Talenten, mit denen die Knappenschmiede in der neuen Saison an den Start geht, sieht Schober das Potenzial für eine mögliche Profikarriere: „Ich bin der Meinung, dass wir wirklich sehr, sehr interessante Jungs in allen Mannschaften haben.“ Mit Namen hält er sich zurück. Aber der Weg von Kerim Calhanoglu, Mehmet Aydin (beide U19) und Florian Flick (U23), die in der vergangenen Rückrunde den Sprung zu den Profis schafften, ist für andere beispielhaft.
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Für Schober ist es ganz entscheidend, dass man den richtigen Zeitpunkt erwischt, wann sich die Spieler aus der Jugend bei den Profis vorstellen dürfen. Das gilt auch für Daniel Rose, den irischen U-Nationaltorwart, den Schalke vor einem Jahr vom FC Everton verpflichtet hatte. Der 17-Jährige würde lieber heute als morgen schon bei den Profis trainieren, aber da tritt Schober auf die Bremse: „Wir geben den Wink nach oben, wenn er soweit ist“, erklärt der Knappenschmiede-Direktor: „Oben sollte er ja auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“