Gelsenkirchen. Schalke hat inzwischen viele ehemalige Spieler mit in die Verantwortung genommen. Für Peter Knäbel ist dieser Lokalpatriotismus kein Selbstzweck.

Am Wochenende musste Schalke einen Abgang verkraften: Kai Hesse (35), zuletzt Co-Trainer der U23, wechselt als Trainer-Assistent zu Schalkes Liga-Konkurrent Hannover 96. Schalkes Nachwuchschef Mathias Schober kommentierte Hesses Wechsel in die Zweite Liga auch mit einem lachenden Auge: „Die Knappenschmiede hat sich auch die Ausbildung ausgezeichneter Trainer zum Ziel gesetzt.“ Bei Kai Hesse, der schon in der Jugend für Schalke gespielt hat, scheint das gelungen.

Früher Schalke-Profi, heute Verantwortlicher

Augenblicklich beschäftigt Schalke so viele ehemalige Spieler wie lange nicht mehr in verantwortungsvollen Positionen: Norbert Elgert, Tomasz Waldoch, Tim Hoogland und Martin Max arbeiten als Trainer in der Knappenschmiede. Mike Büskens ist Co-Trainer bei den Profis, Gerald Asamoah ist dort Team-Manager, und Mathias Schober trägt die Gesamt-Verantwortung für den Nachwuchs. „Das ist Schalke-DNA pur“, schwärmt Sportvorstand Peter Knäbel. Er ergänzt aber, dass dies nicht aus Selbstzweck geschehen würde: „Egal, wie viel Lokalpatriotismus da drin steckt: In erster Linie muss man gut sein.“ Und das sei auf Schalke gegeben.

Wie er in seiner Arbeit als Sportvorstand selbst vom Schalke-internen Sachverstand profitiert, macht Knäbel an einem Beispiel fest. „Wenn ich einen Stürmer aus der U19 beurteilen will, werde ich von Martin Max oder von Klaus Fischer eine gute Antwort kriegen.“

Ob solche Fälle auf Schalke jetzt wirklich gängige Praxis werden? Sturm-Legende Klaus Fischer (71) jedenfalls verspricht, dass er sein Urteil bestimmt nicht verweigern wird: „Ich werde mir die Jungs demnächst mal ansehen...“ (MH)