Gelsenkirchen. Wieder ein Top-Verdiener weniger: Stürmer Mark Uth verlässt Schalke 04 und wechselt ablösefrei zum 1. FC Köln. Eine Abfindung wird nicht fällig.

Es ist das nächste Ende eines großen Missverständnisses: Mark Uth verlässt den Neu-Zweitligisten FC Schalke 04 und kehrt zum Bundesligisten 1. FC Köln zurück. Die Königsblauen lassen Uth ablösefrei ziehen - allerdings hatten sie Uth vor drei Jahren auch ablösefrei von der TSG Hoffenheim verpflichtet. Wichtig für die Schalker: Sie müssen nach Informationen dieser Zeitung keinen Cent Abfindung bezahlen und sparen bis zu vier Millionen Euro Gehalt ein.

Am Freitagabend folgte die offizielle Bestätigung des Deals. „Für Schalke 04 und Mark Uth ist diese Entscheidung die aktuell bestmögliche Lösung. Es ist kein Geheimnis, dass der FC sein Herzensverein ist und wir insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen an einer Trennung interessiert waren", sagte Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder. Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle hob den Austausch mit den Königsblauen hervor und suggerierte, Uth hätte auf Gehalt verzichtet: „Es gab konstruktive Gespräche mit Schalke und alle Parteien sind zu einer fairen Lösung gekommen. Auch Mark ist dem FC ein großes Stück entgegengekommen und hat maßgeblichen Anteil daran, dass der Wechsel zustande gekommen ist.“

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Top-Verdiener Uth hatte in seiner Zeit bei den Königsblauen viel Pech. Er kam als treffsicherster deutscher Bundesliga-Stürmer im Sommer 2018, stand im Notizblock von Bundestrainer Joachim Löw. Er bestritt auch kurz nach einer Ankunft auf Schalke sein erstes Länderspiel. Sportlich lief es aber gar nicht. Mit Uth in der Stammelf gingen die ersten fünf Spiele verloren, schnell rutschten die Königsblauen in die Abstiegszone. Als im Frühling 2019 die Rettung unter Huub Stevens gelang, fehlte er wegen einer Verletzung.

Schalke verlieh Uth im Januar 2020 zum 1. FC Köln

Wegen dieser Verletzung verpasste der 29-Jährige die ersten Spiele der Saison 2019/2020. Als er sich fit zurückmeldete, kam er in ein funktionierendes Team, das sich in die Europapokal-Plätze kombinierte. Uth saß überwiegend draußen und wechselte entnervt im Januar 2020 auf Leihbasis zum 1. FC Köln. Bei seinem Lieblingsverein in seiner Heimatstadt kam er wieder in Form, trug fünf Tore in 15 Spielen zum Klassenerhalt bei. Da die Kölner die Ausstiegsklausel nicht bezahlen konnten, kehrte Uth nach Gelsenkirchen zurück.

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Unter Trainer David Wagner, der ihn wenige Monate zuvor noch aussortiert hatte, wurde er nun zum Hoffnungsträger. In einigen Spielen war er in der Tat der einzige Schalker, der für offensive Gefahr sorgte. Je näher der Abstieg rückte, desto schwächer wurden seine Leistungen. Am letzten Spieltag bat er schließlich darum, nicht eingesetzt zu werden. Schalke spielte in Köln - Verhandlungen über eine Rückkehr liefen längst. Und nun sagt Uth: „Ich freue mich sehr, wieder zu Hause zu sein und kann es kaum erwarten, mit den Jungs in die Vorbereitung zu starten.“

Uths Bilanz ist schwach: In 59 Pflichtspielen in zweieinhalb Jahren erzielte er nur sieben Tore und legte sechs Treffer vor. Ein Publikumsliebling war er nie, bei den Fan-Attacken in der Nacht nach dem Auswärtsspiel in Bielefeld (0:1) hatten es Randalierer auch auf ihn abgesehen.

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Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder haben bereits drei Top-Verdiener von der Liste streichen können: Suat Serdar wechselt zu Hertha BSC, Uth nach Köln. Der Vertrag von Sebastian Rudy wurde aufgelöst. Eine Abfindung war nur für Rudy fällig - und die betrug nach unseren Informationen etwa 660.000 Euro. Dass Schalke bisher mit dieser geringen Summe davonkommt, zeigt großes Verhandlungsgeschick.

Die Liste ist aber noch nicht abgearbeitet - einige Großverdiener stehen noch auf der Verkaufsliste. Erste Abgabe-Kandidaten sind Ozan Kabak, Omar Mascarell, Matija Nastasic und Amine Harit.

Der Stand der Schalke-Planungen (18. Juni 2021)

Zugänge (6): Danny Latza (FSV Mainz 05), Simon Terodde (Hamburger SV), Victor Palsson (Darmstadt 98), Marcin Kaminski (VfB Stuttgart), Thomas Ouwejan (AZ Alkmaar), Reinhold Ranftl (LASK Linz)

Leih-Rückkehrer, der eingeplant ist: Markus Schubert (Eintracht Frankfurt)

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Abgänge (16): Klaas-Jan Huntelaar, Steven Skrzybski, Alessandro Schöpf, Bastian Oczipka, Benjamin Stambouli, Shkodran Mustafi, Nabil Bentaleb (Verträge laufen aus), Mark Uth (1. FC Köln), Suat Serdar (Hertha BSC), Sead Kolasinac (kehrt zum FC Arsenal zurück), Frederik Rönnow, Gonçalo Paciencia (kehren beide zu Eintracht Frankfurt zurück), Kilian Ludewig (kehrt zu RB Salzburg zurück), William (kehrt zum VfL Wolfsburg zurück), Jonas Carls (wäre von Vitoria Guimaraes zurückgekehrt, wechselt zum SC Paderborn), Sebastian Rudy (wäre von der TSG Hoffenheim zurückgekehrt, Vertrag wurde aufgelöst).

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Schalke-Spieler, die unter Vertrag stehen, aber bei einem passenden Angebot gehen können: Amine Harit, Matija Nastasic, Salif Sané, Omar Mascarell, Benito Raman, Hamza Mendyl - dazu Leih-Rückkehrer Ozan Kabak (FC Liverpool)

Status offen: Blendi Idrizi, Rabbi Matondo (kehrt von Stoke City zurück), Ahmed Kutucu (kehrt von Heracles Almelo zurück)

Torhüter (3): Ralf Fährmann, Markus Schubert, Michael Langer

Abwehr (7): Marcin Kaminski, Thomas Ouwejan, Reinhold Ranftl, Malick Thiaw, Mehmet Aydin, Kerim Calhanoglu, Timo Becker

Mittelfeld (6): Danny Latza, Victor Palsson, Florian Flick, Can Bozdogan, Nassim Boujellab, Levent Mercan

Sturm (2): Simon Terodde, Matthew Hoppe

Vorbereitungsplan des FC Schalke 04

  • Mo., 14. Juni: Corona-Test, erstes Treffen der Profis
  • Di./Mi., 15./16. Juni: Leistungstests
  • Do., 17. Juni, 15 Uhr: Erstes Training auf dem Rasen
  • Fr./Sa., 18./19. Juni: Kurz-Trainingslager in Billerbeck
  • Mi., 23. Juni: Testspiel gegen den PSV Wesel-Lackhausen, Parkstadion
  • So., 27. Juni: Testspiel gegen Hamborn 07 im Parkstadion
  • Di., 29. Juni, bis Sa., 10. Juli: Trainingslager in Mittersill, währenddessen Testspiele gegen Zenit St. Petersburg (3. Juli in Kufstein) und Shakthar Donezk (9. Juli in Mittersill)
  • Fr., 16. Juli: Testspiel gegen Vitesse Arnheim
  • 23. bis 25. Juli: 1. Spieltag