Gelsenkirchen. Sportvorstand Peter Knäbel von Schalke 04 hat sich Unterstützung geholt. Er erklärte, welche Aufgaben er Sportdirektor Rouven Schröder überlässt.
Zum ersten Mal saß Peter Knäbel bei einer Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 ganz oben auf dem Podium - als Sportvorstand. Er redete ruhig, sachlich, fand emotionale Worte. Er vermied aber große emotionale Gesten. Seine Handlungen logisch begründen - das war sein Ziel. Und es gelang. Zum Beispiel übermittelte er glaubhaft, warum er Sportdirektor Rouven Schröder holte und wie sich die beiden die Aufgaben der sportlichen Leitung aufgeteilt haben.
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"Der Sport auf Schalke ist keine One-Man-Show mehr", sagte Knäbel und ergänzte: "Wir brauchen dafür ein starkes Team." Was er damit meinte? Auch Knäbels Vorgänger Jochen Schneider, Christian Heidel und Horst Heldt hatten Mitarbeiter - die blieben aber stets im Hintergrund. Bei Schneider waren dies zum Beispiel Assistent René Grotus und Chef-Kaderplaner Michael Reschke. Intern waren beide wichtige Ratgeber - nach außen traten sie kaum in Erscheinung. Heidel bildete ein Duo mit Sportdirektor Axel Schuster. Die beiden traten stets zwar stets gemeinsam auf, die Entscheidungen traf und verkündete allein Heidel. Ähnlich hielt es Heldt mit seinem Assistenten Gerhard Zuber. In seiner langen Zeit auf Schalke gab Zuber fast kein Interview.
Schalke-Vorstand Knäbel: "Dank Rouven Power und Präsenz"
Nun gibt es erstmals zwei Personen, die Schalkes Personalpolitik verantworten und erklären: "Rouven Schröder spielt eine entscheidende Rolle. Er positioniert uns auf dem Transfermarkt. Und dieser ist so kompliziert wie selten zuvor. Dank Rouven haben wir dort mehr Power und Präsenz", sagte Knäbel den Mitgliedern.
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Doch nicht nur das. Detailliert stellte Knäbel die verschiedenen Aufgaben dar. Er selbst, sagte er, würde sich um die strategische sportliche Richtung des Vereins kümmern, langfristige Pläne entwerfen und die sportpolitischen Fragen mit DFB und DFL klären. Das Tagesgeschäft überlässt Knäbel Rouven Schröder. "Er plant gemeinsam mit dem Trainer den Kader und ist für den sportlichen Tageserfolg verantwortlich. Der Sportdirektor klärt auch die Trainerfrage und legt sie dem Vorstand zur Genehmigung vor", sagte Knäbel.
Schröder kam von Mainz 05 zu Schalke 04
Schröder, der zuvor beim FSV Mainz 05 als Vorstand für alles zuständig war, kann sich nun wieder aufs Kerngeschäft konzentrieren. Er hat sich vorgenommen, bei jedem Training zuzusehen, ständig in der Kabine präsent zu sein.
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Es ist eine Aufteilung, die passen könnte. Eine, die auch Schneider kurz angedacht hatte. Kurz nachdem er von Heidel übernommen hatte, war im Gespräch, dass Horst Heldt als Sportdirektor anfangen könnte. Es wäre ein ähnliches Modell gewesen. Heldt selbst hatte das im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigt: "Wir haben uns ausgetauscht. Es gab ein Treffen zwischen Jochen Schneider und mir, als auch Michael Reschke schon da war. Am Ende hat sich der Verein gegen eine Dreier-Konstellation entschieden."