Gelsenkirchen. Der 58-Jährige wird mit einer Legenden-Auszeichnung überrascht. Für die neuen S04-Spieler hat er einen wichtigen Tipp.
Genau 67 Profispiele hat Dietmar Schacht für den FC Schalke 04 absolviert. Sein letzter Einsatz für die Königsblauen war einer mit Kultstatus: Schacht spielte am 24. August 1991 beim 5:2-Sieg im Derby gegen Borussia Dortmund durch, musste seine Karriere aber anschließend verletzungsbedingt beenden.
Gerahmtes Poster und T-Shirt für Schacht
Jetzt, fast 30 Jahre später, hat der frühere Schalker Publikumsliebling eine Auszeichnung erhalten. Der Ur-Schalker Olivier Kruschinski überreichte Schacht zusammen mit Stephan Funke ein gerahmtes Poster und ein T-Shirt mit „Didi“-Motiv.
„Ich bin im Rahmen des neuen Projekts echte Legenden geehrt worden. Olivier Kruschinski und Stephan Funke haben mich in Gelsenkirchen an meinem Currywurst-Truck besucht und mir die Auszeichnung übergeben. Ich bin richtig stolz darauf und empfinde es als eine wahnsinnige Wertschätzung“, sagt Dietmar Schacht gegenüber dieser Zeitung.
Schacht schwärmt vom "besonderen" Schalke
Auch interessant
Der 58-Jährige stellt fest: „Man darf ja nicht vergessen, dass ich seit über 30 Jahren nicht mehr aktiv spiele."
Didi Schacht fügt hinzu: "Und trotzdem hat man meinen Namen auf Schalke nicht vergessen. Das zeigt einfach, wie besonders dieser Verein ist und wie Leute, die sich immer voll reingehauen haben, positiv in Erinnerung bleiben. Diese Leidenschaft und diese Liebe auf Schalke ist einmalig.“
Schacht hat für die Schalker Profis, die das Unternehmen Neuaufbau in der neuen Saison angehen und den Frust rund um das Berger Feld verscheuchen sollen, einen Tipp parat: „Die neuen Spieler müssen das verinnerlichen, dass sie für einen ganz besonderen Verein auflaufen.“
Schacht verweist auf großen S04-Umbruch
Dass sein ehemaliger Verein nach dem bitteren Abstieg sofort wieder an die Tür zur Fußball-Bundesliga klopft, glaubt Dietmar Schacht nicht. „Es gibt einen großen Umbruch. Die neue Schalker Mannschaft muss sich einspielen und sich vor allem an die 2. Liga gewöhnen. An einen direkten Wiederaufstieg glaube ich nicht.“
Auch interessant
Der ehemalige Duisburger analysiert: „Das wird die stärkste 2. Liga, die es jemals gegeben hat. Werder Bremen ist mit dabei, dazu Traditionsvereine wie der HSV, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 oder der 1. FC Nürnberg, die alle ambitioniert sind. Außerdem entweder Holstein Kiel oder der 1. FC Köln, die noch in der Relegation spielen. Ich habe das bei Schalke ja selbst miterlebt, wie schwer ein Aufstieg in die Bundesliga ist.“
1989/90 wurde Schacht mit Schalke Fünfter
In der Saison 1989/90 wurde Schacht mit Schalke 04 Fünfter. Ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Bundesliga. Insgesamt benötigten die Königsblauen drei Jahre, um ins Oberhaus zurückzukehren.
„Es wird eine mega-spannende Saison. Für Schalke wird ganz wichtig sein, dass sie relativ dicht oben dabei sind und nicht ins Niemandsland abrutschen. Wenn die Königsblauen nach den ersten sechs, sieben Spielen hinter der Musik herlaufen, werden garantiert viele Leute nervös. Die Frage ist, wie lange das Umfeld beim Neuaufbau die Ruhe bewahrt.“
Auch ein Pushen für die S04-Spieler ist möglich
Der frühere S04-Kapitän sieht aber die Chance, dass die vielen jungen Spieler, mit denen Schalke an den Start gehen wird, ordentlich gepusht werden können.
„Wenn die Fans wieder ins Stadion zurückkehren und es sportlich läuft, wird das beflügeln. In der letzten Saison konnte Schalke allerdings froh sein, dass die Ränge wegen der Corona-Bestimmungen leer geblieben sind. Das wäre sonst nicht lustig geworden“, meint Schacht.
Abstiegsfrust sitzt noch tief
So ganz anfreunden kann sich der Ex-Wuppertaler mit Schalke 04 in der 2. Liga noch nicht.
„Bei mir ist schon Frust und eine gewisse Traurigkeit da, dass mein alter Verein nicht mehr oben dabei ist. Schalke 04 wird in der Bundesliga gebraucht, aber die Berechtigung, dort mitzumischen, ist in den letzten zwei Jahren leichtfertig verspielt worden. Der Fokus richtet sich halt immer auf die Bundesliga. Und da fehlt Schalke jetzt.“