Gelsenkirchen. Der ehemalige S04-Kapitän Dietmar Schacht macht mit seinem Currywurst-Truck in Gelsenkirchen Station. Kult-Coach Peter Neururer schaut vorbei.

12 Uhr mittags im Stölting Hafen. Dietmar Schacht hat seinen Currywurst-Truck vorbereitet, das Frittenfett ist heiß, die ersten Würstchen liegen auf dem Grill, die Spezialsaucen stehen griffbereit auf dem Tisch. Der ehemalige Profi des FC Schalke 04 hat sich mit seinen rollenden Fast-Food-Truck ein zweites Standbein erschaffen und hat jetzt neben seinen Stationen in Duisburg und Rheinberg auch einen festen Standort in Gelsenkirchen. Jeden Dienstag bietet Schacht zwischen 12 und 16 Uhr Currywurst & Co. an.

Schacht sorgt sich um Schalke 04

Bei minus 5 Grad Celsius und viel Schnee rund um den Truck dauert es eine halbe Stunde, bis das Geschäft anläuft. Nicht nur für Schacht geht es um die Wurst, sondern auch für seinen Ex-Klub Schalke. Schacht spricht, wenn er über die Königsblauen ins Plaudern kommt, immer noch in der „Wir“-Form.

Sein ehemaliger Trainer Peter Neururer, der bei Stölting als Beirat in der Personal- und Sportmanagement GmbH tätig ist, kommt am Currywurst-Truck vorbei. „Didi ist ein Typ, der an seinen alten Klubs hängt. Das gilt für Schalke und natürlich auch für den MSV Duisburg, bei dem er viele Jahre gespielt hat“, so der Kult-Coach, der Schacht bei Alemannia Aachen und auf Schalke als Spieler hatte.

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Schacht macht sich mehr denn je Sorgen um Schalke. „Wir“, sagt der 58-Jährige, „haben gar nicht die Zeit, um darauf zu warten, bis alle Spieler funktionieren. Die Leute, die jetzt im Winter geholt wurden, brauchen fast alle Anlaufzeit. Rechtsverteidiger William aus Wolfsburg ist bestimmt kein Schlechter, aber er hat ein Jahr wegen einer Kreuzbandverletzung nicht gespielt.

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Trainer Christian Gross meinte kürzlich, dass man Williams volles Potenzial erst in zwei, drei Wochen sehen kann. Bei Klaas-Jan Huntelaar, der mehrere Spiele wegen einer Wadenverletzung verpasst hat, dachte ich gleich: Hoffentlich ist der nicht so verletzungsanfällig.“

"Aber es gibt auch Klubs, bei denen es viel länger gedauert hat oder die es gar nicht mehr geschafft haben"

Schacht weiß, welchen Kraftakt eine Bundesliga-Rückkehr bedeuten würde. 1991 schaffte er mit Schalke die Rückkehr ins Oberhaus. „Wir haben dafür zwei Jahre gebraucht. Aber es gibt auch Klubs, bei denen es viel länger gedauert hat oder die es gar nicht mehr geschafft haben. Das Beste wäre immer noch, wenn Schalke seinen Platz im Oberhaus verteidigt, aber das wird schwer“, sagt der ehemalige Abwehrspieler.

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Mittlerweile stehen die ersten Kunden am Currywurst-Truck. Die erste Großbestellung trudelt ein: Sechsmal Currywurst, Pommes, Majo. Dietmar Schacht lächelt und legt direkt los. „Mein teuerstes Gericht kostet 6,90 Euro. Da ist es schon gut, wenn auch mal größere Bestellungen dabei sind“, sagt der Fußball-Lehrer und stellt fest: „Die Arbeit mit dem Currywurst-Truck macht mir Spaß, man kommt mit vielen Menschen ins Gespräch. Eigentlich wollte ich das Ganze nur ein Jahr machen und dann nicht mehr mit im Wagen stehen. Aber die Leute wollen, dass ich vor Ort bin. Also bin ich hier“, meint „Didi“ mit einem Augenzwinkern.

Schalke: Schacht bruzzelt mit Herz

Als eine Frau die Karte des Currywurst-Trucks studiert, sagt Didi Schacht: „Sie müssen sich nicht groß Mühe machen. Heute haben wir nur zwei Sorten Currywurst und Pommes.“ Die Kundin entscheidet sich für Currywurst mit Pommes. Zwei, drei Handgriffe später dampft es aus der Schale. Schacht reicht das Essen über die Theke und sagt: „Mit der Majo wollte ich Ihnen eigentlich ein Herz malen, das hat leider nicht ganz funktioniert.“ Gelächter vor dem Truck. Gute Laune im Schnee.

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Um Sprüche und Anekdoten ist Dietmar Schacht nie verlegen. Zur nächsten Kundin sagt er: „Wir haben holländische Majo. Von der können Sie essen so viel Sie wollen. Oder haben Sie schon mal einen dicken Holländer gesehen?“ Inzwischen schaut auch Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider bei Didi Schacht am Currywurst-Truck vorbei und bestellt sich den heißen Ruhrpott-Klassiker. Eine kleine Auszeit in frustrierenden Tagen.

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Eurofighter Mike Büskens ist ebenfalls vor Ort. Er spricht mit Schacht ab, dass er kommenden Montagabend seinen Stand bei der Aktion „Warm durch die Nacht“ für Obdachlose in Gelsenkirchen aufbaut. „Ich freue mich, dabei sein zu können und bei der gemeinsamen Aktion mit Schalke einen Teil dazu beizutragen, den Leuten eine Freude zu machen“, sagt Schacht. Kurz darauf ist Schicht in Gelsenkirchen. Nach vier Stunden macht „Didi“ seinen Truck zu und fährt zurück an seinen Wohnort Richtung Duisburg.

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