Gelsenkirchen. Jochen Schneider war am Mittwochabend zu Gast in Gelsenkirchen. Am Hauptbahnhof verteilte der Schalker Ex-Vorstand Currywurst an Obdachlose.

Ein Mann, ein Wort: Schalkes ehemaliger Sportvorstand Jochen Schneider hatte vor einiger Zeit seine Unterstützung für Obdachlose in Gelsenkirchen angekündigt. Ein paar Wochen nach seiner Entlassung beim Fußball-Bundesligisten löste Schneider sein Versprechen nun ein und reiste dafür extra aus seiner Heimat Stuttgart an, um gemeinsam mit der Stiftung Schalker Markt und dem Verein „Warm durch die Nacht“ zu helfen.

Schalkes ehemaliger Kapitän Dietmar Schacht war mit seinem Currywurstwagen vor Ort und verteilte insgesamt 120 dampfende, schmackhafte Portionen an die Obdachlosen. Jochen Schneider übernahm die Kosten für die Currywürste, die „Didi“ Schacht im Preis deutlich nach unten geschraubt hatte, um auch seinen Beitrag zu leisten. Der ehemalige S04-Publikumsliebling: „Natürlich habe ich bei der Aktion gerne mitgemacht. Ich habe einfach die Freude in den Gesichtern der Menschen gesehen, das war einfach ein tolles Gefühl. Man merkt bei so etwas auch wieder deutlich, wie gut es einem eigentlich geht.“

Ex-Schalker Jochen Schneider reiste extra über 400 Kilometer an

Dass Jochen Schneider extra über 400 Kilometer aus Baden-Württemberg anreiste und bei der Aktion dabei war, fand Dietmar Schacht überragend. „Jochen hat sich mit den Leuten unterhalten, er ist bis zum Schluss vor Ort geblieben. Das war eine Riesenaktion von ihm, das Essen zu sponsern. Er ist menschlich top und ein überragender Typ. Natürlich ist es bei Schalke für Jochen Schneider unglücklich gelaufen, das weiß er auch. Er sieht das äußerst selbstkritisch.“

Schneider war Mitte Februar mit Schalkes Aufsichtsrat zum Agreement gekommen, seinen noch bis Juni 2022 laufenden Vertrag bereits zum Sommer 2021 aufzulösen. Danach überschlugen sich allerdings die Ereignisse. Im Anschluss an die 1:5-Packung im Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart Ende Februar entließen die Königsblauen fünf Leute gleichzeitig – neben Trainer Christian Gross, Co-Trainer Rainer Widmayer, Leiter Performance Lizenzspieler Werner Leuthard und Profi-Koordinator Sascha Riether musste auch Jochen Schneider sein Büro räumen. Der 50-Jährige war im März 2019 als neuer Hoffnungsträger und Nachfolger des zurückgetretenen Christian Heidel ans Berger Feld gekommen.