Köln. Der Abpfiff des letzten Saisonspiels ging an Schalke-Spielmacher Amine Harit nicht spurlos vorüber. Er weinte nach dem 0:1 in Köln bitterlich.

Auf diesen Moment vorbereiten konnten sich die Spieler des FC Schalke 04 seit Wochen. Dass sie den bitteren Weg in die 2. Bundesliga antreten müssen, steht schon länger fest. Als dann aber das letzte Saisonspiel beim 1. FC Köln abgepfiffen wurde und Schalke im 34. Spiel die 24. Niederlage kassiert hatte, diesmal mit 0:1 (0:0), brachen bei einem alle Dämme: Amine Harit.

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Der 23-jährige Spielmacher weinte bitterlich auf dem Rasen, musste von Sturm-Idol Klaas-Jan Huntelaar (37) getröstet werden. Viel ging Harit in diesem Moment durch den Kopf, und auch weit nach Abpfiff hatte er seine Gedanken offenbar noch nicht sortiert. Bei Instagram schrieb er: „Es ist schwierig, das auszudrücken was ich fühle... Nur ein Wort: LIEBE!“ Und dann folgten in seinem Beitrag zwei königsblaue Herzen.

Schalke: Interesse an Amine Harit aus Frankreich

Harits Schalke-Vertrag gilt noch bis Juni 2024 - und das für beide Ligen. Eigentlich müsste der feine Techniker auch in der zweiten Liga für Schalke auflaufen. Doch er gehört zum „Tafelsilber“ - Schalke ist auf die Ablösesumme angewiesen. Interessenten gibt es bisher vor allem aus Frankreich. Sein Marktwert beträgt laut transfermarkt.de zwölf Millionen Euro.

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Wahrscheinlich ist, dass Harits vierjährige Achterbahnfahrt auf Schalke nun endet. Im Sommer 2017 war er aus Nantes gekommen, wurde in seiner ersten Saison 2017/18 zum „Rookie des Jahres“ in der Bundesliga gewählt. Schalke war Vizemeister. Mit dem großen Erfolg konnte er nicht richtig umgehen. Nachdem er in Marokko einen Autounfall verursacht hatte und ein Mensch starb, erhielt er eine Bewährungsstrafe. In Deutschland hielt er sich etwas zu oft im Casino auf, seine Formkurve zeigte nach unten. Schalke geriet in Abstiegsgefahr, Harit stand im Sommer 2019 auf der Verkaufsliste.

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Trainer David Wagner hielt an ihm fest. Zurecht. Superleistungen zeigte er in der Hinrunde der Saison 2019/20, selbst der große FC Barcelona holte erste Erkundigungen ein. Als Vater einer kleinen Tochter gab er sich demütig. Im Dezember 2019 unterschrieb er den langfristigen Vertrag.

Viele gute Leistungen folgten aber nicht mehr. In der Abstiegssaison wurde er kurzzeitig suspendiert, in 28 Spielen erzielte er lediglich zwei Tore. Und so wird er nicht als großer Spielmacher eine Ära in die Vereinsgeschichte eingehen. Möglicherweise war das ein Gedanke, den er nach dem Abpfiff hatte.