Gelsenkirchen. So läuft es, wenn Fans oder Anleger den Königsblauen Geld leihen wollen: Es gibt Zinsen, aber auch Kursschwankungen

Der Kurs der Anleihe „FC Schalke 04 16/21“ ging in dieser Woche leicht nach oben und pendelte sich dann bei 98,00 ein: Zu Wochenbeginn hatte er bei 95,40 gelegen. Die Reaktion der Anleger auf die Ankündigung vom Dienstag war also verhalten positiv. Schalke 04 wird – wie berichtet – in diesem Sommer eine neue Anleihe aufnehmen, um damit die bisherige abzulösen, die zum 7. Juli 2021 ausläuft. Ein Schritt, der an den Finanzmärkten goutiert wurde.

Zwar ist Schalke 04 nicht an der Börse notiert, aber die Kurse der beiden Anleihen, die der Verein ausgegeben hat, spiegeln durchaus wider, wie das finanzielle Gebaren der Königsblauen bei Wirtschaftsfachleuten ankommt. Am Dienstag hatte Finanzchefin Christina Rühl-Hamers aufgeklärt, wie der Verein mit einem Stand von 217 Millionen Euro Verbindlichkeiten die zum 7. Juli fällige Anleihe in Höhe von 15,893 Millionen Euro zurückzahlen will.

Vierte Anleihe für Schalke 04

Die Inhaber dieser Anleihe 2016/2021 erhalten ein freiwilliges Umtauschangebot. Im Klartext: Sie können selbst entscheiden, ob sie ihr Investment in drei Monaten zurückbezahlt haben wollen, oder ob sie das Geld in die neue Anleihe stecken. Schalke zahlt dafür Zinsen, bei der Anleihe 2016/2021 betrug der Zinssatz 4,25 Prozent. Über die genauen Konditionen wird Schalke in den kommenden Wochen informieren. Fest steht bereits: Auch alle anderen Mitglieder und Fans werden erneut die Möglichkeit haben, diese nächste Schalke-Anleihe zu zeichnen. Es ist nicht davon auszugehen, dass jeder Anteilseigner der Anleihe 2016/2021 auch in die neue Anleihe investieren wird. Und die neue Anleihe wird ausdrücklich „zur Refinanzierung der auslaufenden Anleihe 2016/2021“ aufgenommen.

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Für Schalke 04 wird es die insgesamt vierte Anleihe sein, mit der der Klub an den Kapitalmarkt geht. Die erste Anleihe aus dem Jahr 2012 wurde 2016 planmäßig zurückgezahlt – die Königsblauen spielten in der damaligen Zeit durchgängig im Europapokal und hatten entsprechende Einnahmen. Etwas komplexer als die nun bald fällige Anleihe 2016/2021 wird die dritte Anleihe 2016/2023, die in zwei Jahren zur Rückzahlung ansteht. Sie ist sehr viel umfangreicher (Emissionsvolumen 34 Millionen Euro) und beinhaltet durch die längere Laufzeit mehr Unwägbarkeiten. Schalke müsste sie im Sommer 2023 zum Beispiel auch dann bedienen können, wenn der Klub bis dahin nicht wieder auf die Beine gekommen ist.

Diese Unwägbarkeiten werden an den Finanzmärkten mit Kursabschlägen bestraft: Als sich Schalkes Abstieg im Dezember vergangenen Jahres anbahnte, wurde dieses Papier zeitweise nur noch mit 66 Prozent des Ausgabekurses gehandelt. Und auch am Tag nach der Veröffentlichung der Schalker Geschäftszahlen war die Reaktion heftiger: Die Anleihe „FC Schalke 04 16/23“ gab um circa sieben Prozent nach, stabilisierte sich dann aber.