Gelsenkirchen. Paukenschlag bei Schalke 04: Vorstand Alexander Jobst wird den Verein zum Saisonende verlassen. Grund sind anonyme Anfeindungen und Bedrohungen.

Schalke-Vorstand Alexander Jobst wird sein Amt zum 30. Juni dieses Jahres nach zehn Jahren in verantwortlicher Position als Mitglied des Vorstandes niederlegen. Der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 kam einer entsprechenden Bitte des 47-Jährigen "mit Bedauern, aber auch Verständnis nach", heißt es in einer offiziellen Erklärung des Vereins.

Als Grund für seine Entscheidung nannte Jobst die anonymen Anfeindungen bis hin zu Bedrohungen, denen er und auch seine Familie seit einiger Zeit ausgesetzt seien. "Bei allem Verständnis für Ärger, Frust und dabei auch emotional heftige Äußerungen ist für ihn damit eine rote Linie überschritten worden", schreiben die Schalker.

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Der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Buchta erklärte: "Wir verlieren Alexander Jobst nur sehr ungern. Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und ihm war immer sehr vertrauensvoll und professionell. Der FC Schalke 04 verliert einen überall anerkannten Fachmann, dessen Erfolge für sich sprechen. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.“

Schalke: Jobst geht nach zehn Jahren im Vorstand

Jobst arbeitet seit 2011 im Vorstand der Königsblauen, er steigerte die jährlichen Vermarktungserlöse zwischenzeitlich auf über 90 Millionen Euro. Sein Vertrag wäre noch bis 2024 gültig gewesen. Zuletzt gelang es unter seiner Federführung, den Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom bis 2025 zu verlängern. „Ich gehe sehr, sehr schweren Herzens und habe lange mit dieser Entscheidung gerungen“, sagte Jobst: „Schalke 04 ist einzigartig und hat die Kraft, auch sportlich wieder erfolgreich zu werden. Darauf kommt es an.“

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Im vergangenen Jahr hatte sich bereits Finanzvorstand Peter Peters nach 27 Jahren aus der Führungsetage verabschiedet, nach dem sportlichen Absturz war zudem Ende Februar Sportvorstand Jochen Schneider gefeuert worden. Seine Nachfolge tritt der bisherige Nachwuchs-Chef Peter Knäbel an.

Im vergangenen Sommer war auch der mächtige Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies zurückgetreten. Schalke ist als abgeschlagenes Schlusslicht mit 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz auf dem Weg in die zweite Liga, nach einem Minus von 52 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 drücken den Klub 217 Millionen Euro Schulden. (fs)