Gelsenkirchen. Bereits nach 20 Minuten war das Spiel gegen Gladbach für Schalke-Profi William beendet. Ein Wut-Wechsel von Trainer Dimitrios Grammozis?

Als Schalkes Verteidiger William nach nur 20 Minuten vom Platz geholt wurde, hatte er noch einen krachenden Abgang: Er malträtierte die Werbebande, die am Spielfeld stand, so dass es laut und ordentlich durch die Arena schepperte. Trainer Dimitrios Grammozis hatte über die Wolfsburg-Leihgabe die Höchststrafe verhängt: Eine Auswechslung nach nur 20 Minuten!

William hatte bei der Schalker 0:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach das erste Gegentor durch Lars Stindl mit gleich zwei Fehlern zu verantworten: Erst ließ er sich auf der rechten Seite von Gladbachs Marcus Thuram überlaufen, dann geriet auch noch sein Rettungsversuch im eigenen Fünfmeterraum zur Vorlage für die Gladbacher. Und nachdem der Brasilianer kurz danach noch einmal den Kürzeren zog, holte ihn Grammozis auf der Stelle vom Platz. Ein Wut-Wechsel?

Schalke-Trainer Grammozis: "War ein taktischer Wechsel"

Nach dem Spiel erklärte Grammozis auf WAZ-Nachfrage: “Es war keine Frustreaktion von mir oder weil ich den Jungen jetzt irgendwie rausnehmen wollte.” Schalkes Trainer begründete den Rollentausch damit, dass William dem wuchtigen Thuram körperlich nicht gewachsen war - er beorderte fortan Timo Becker auf die Position des rechten Außenverteidigers. Grammozis: “Wir haben einfach erkannt, dass Thuram einige Läufe gemacht hat über die Seite und wir wollten mit Timo ein bisschen mehr Körperlichkeit auf die Position bringen. Wir haben körperlich dagegen reagiert, es war ein taktischer Wechsel.”

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Indes durfte sich William auch angesprochen fühlen mit der Pauschalkritik von Grammozis: “Die Fehler, die wir machen und die dann zu Gegentoren führen, sind solche Nackenschläge für uns.” Vor dem 0:2 verlor der junge Kerim Calhanoglu den Gladbacher Stefan Lainer aus den Augen, beim 0:3 warf sich Frederik Rönnow einen Kopfball von Elvedi selbst ins Tor. Grammozis: “Die Jungs haben gewollt, aber diese individuellen Fehler bringen uns auf die Verliererstraße.”

Während Gladbach also seine Negativserie stoppte, bilanzierte Schalkes Grammozis: “Ein sehr ernüchterndes Ergebnis, und ein sehr, sehr enttäuschendes Ergebnis.” Wie fast immer in dieser Saison.