Gelsenkirchen. Auch im Krisengipfel hatte Schalke nicht den Hauch einer Chance. Die Königsblauen unterlagen am Samstag Borussia Mönchengladbach mit 0:3 (0:1).
William trat gegen die Werbebande, verschwand anschließend wütend in der Kabine. Nach nur 20 Minuten war der Arbeitstag des Brasilianers bereits beendet. Aufgrund grober Patzer hatte ihn Trainer Dimitrios Grammozis im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach früh ausgewechselt. Anschließend konnte der FC Schalke 04 seine 18. Niederlage dieser Bundesliga-Saison nicht mehr abwenden: Das fast abgeschlagene Schlusslicht verlor den Krisengipfel am Samstagabend mit 0:3 (0:1). Gladbach feierte nach Treffern von Lars Stindl (15.), Stefan Lainer (63.) und einem Eigentor von S04-Keeper Frederik Rönnow (72.) den ersten Sieg nach zuvor sieben Pflichtspiel-Niederlagen in Serie. Für die Schalker, die nach der Absage von Ralf Rangnick weiter einen neuen Sportvorstand suchen müssen, rückt der Abstieg immer näher.
Schalke: Huntelaar erstmals wieder auf der Bank
Nach dem 0:5-Debakel in der Vorwoche beim VfL Wolfsburg hatte Grammozis zwei Änderungen in seiner Startelf vorgenommen: Omar Mascarell und Matthew Hoppe spielten von Beginn an, dafür saßen Alessandro Schöpf und Amine Harit auf der Bank. Dort nahm auch Klaas-Jan Huntelaar Platz, der seinen bisher einzigen Einsatz nach seiner Schalke-Rückkehr am 30. Januar im Spiel bei Werder Bremen (1:1) gehabt hatte. Anschließend war der Stürmer verletzt, gegen Gladbach gehörte er erstmals wieder zum Kader.
Bei den Borussen, die durch das 0:2 gegen Manchester City am Dienstag im Achtelfinale Champions League ausgeschieden waren, waren Mittelfeldspieler Christoph Kramer und Stürmer Alassane Pléa wieder in die Anfangsformation gerückt. Defensivstratege Denis Zakaria und der Ex-Schalker Breel Embolo waren diesmal unter den Reservisten.
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Die Gäste vom Niederrhein verbuchten bereits in der Anfangsphase viel Ballbesitz. In der 15. Minute setzte sich Gladbachs Marcus Thuram über die linke Seite durch, passte von der Torauslinie in die Mitte. Rönnow wehrte den Ball noch ab, doch Schalkes William scheiterte mit seinem Klärungsversuch. Der Ball gelangte über Umwege schließlich zu Stindl, der die Kugel unhaltbar zum 1:0 oben rechts unter die Latte hämmerte. William, den Schalke bis zum Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehen hat, lieferte auf der rechten Seite eine ganz schwache Leistung ab, für ihn kam Bastian Oczipka früh ins Spiel.
In der 32. Minute hatte Pléa die große Chance zum 2:0. Der Franzose grätschte am Fünfmeterraum nach einer Hereingabe von Stefan Lainer am Ball vorbei. Der auf der linken Seite stark aufspielende Thuram setzte den Ball kurz darauf knapp vorbei ans Außensetz (34.), auch Florian Neuhaus verpasste mit seinem Schuss aus rund 20 Metern das Tor. Die Führung der Fohlen war hochverdient, die Schalker kamen nur selten an den Ball. Sie verzeichneten ihre erste Möglichkeit in der 40. Minute: Nach Zuspiel von Sead Kolasinac probierte es Kerim Calhanoglu auf der linken Seite aus spitzem Winkel, Gladbach-Torwart Yann Sommer verhinderte den Ausgleich aber mit einer guten Parade.
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Gladbach dominiert gegen Schalke
„Wir sind uns nach den letzten Wochen einiges schuldig“, hatte Sommer gesagt. Nach der Ankündigung, dass Trainer Marco Rose im Sommer zu Borussia Dortmund wechseln wird, hatte der Klub vom Niederrhein alle Spiele verloren. Auf Schalke stand der vor dem 26. Spieltag Tabellenzehnte unter großen Erfolgsdruck – und hielt diesem letztlich stand. Die Gladbacher dominierten die Partie auch in der zweiten Halbzeit, die Schalker liefen der Kugel meist nur hinterher.
Das 2:0 fiel nach einem Eckball von Jonas Hofmann: Lainer köpfte am ersten Pfosten unbedrängt ein. Beim 3:0 patzte Torwart Rönnow: Er legte sich die Kugel nach einem Kopfball von Elvedi selbst hinter die Linie. In der Schlussphase wechselte Grammozis noch Huntelaar ein, der aber keine Akzente mehr setzen konnte. Gladbach gelang der erste Sieg seit dem 22. Januar (4:2 gegen den BVB). Die Borussen durften vor der Länderspielpause endlich wieder jubeln. Die Schalker hingegen taumeln weiter Richtung 2. Liga.