Gelsenkirchen. Schalke 04 muss den Wiederaufbau wohl ohne Ralf Rangnick planen. Die Gruppe seiner Befürworter bekräftigt, dass es noch Hoffnung gebe.

Wenige Stunden vor dem Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach hat Schalke 04 einen Korb von Ralf Rangnick hinnehmen müssen. Der 62 Jahre alte Fußballlehrer, der auch als möglicher Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw gehandelt wird, steht für den Job als künftiger neuer Sportvorstand bei den Königsblauen nicht zur Verfügung. Er sehe sich "derzeit nicht in der Lage, die sportliche Verantwortung bei S04 zu übernehmen", ließ er in einer Pressemitteilung verlauten.

Der Verein hat die Hoffnung auf ein Engagement Rangnicks noch nicht aufgegeben. Nach Informationen dieser Redaktion will Schalke noch einmal Kontakt zu ihm aufnehmen. Auch die externe Schalke-Gruppe („Tradition und Zukunft“) hat am Samstag bekräftigt, dass man sich weiter um die Dienste des ehemaligen S04-Trainers bemühen werde. Zu der Gruppe gehört auch Jörg Grabosch (58). Der ehemalige Brainpool-Geschäftsführer und Geschäftspartner von TV-Star Stefan Raab erklärte im Interview mit Sky, dass sich Rangnicks Meinung möglicherweise noch ändern könne. "Wir haben noch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Das kleine Wörtchen 'derzeit' steht in der Erklärung. Die Absage ist nicht definitiv. Meiner Meinung nach gibt es noch eine Chance", sagte Grabosch.

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Der Medienunternehmer nimmt die Schalker Vereinsverantwortlichen und die Initiative in die Pflicht. "Es liegt nun am Verein, aber auch an uns, für klare Strukturen zu sorgen, die ein Engagement von Ralf Rangnick möglich machen würden."

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Dass längst nicht alle Differenzen zwischen den Schalker Amtsinhabern und der externen Gruppe ausgeräumt sind, unterstreicht die Kritik von Grabosch an den Führungspersonen. Der 58-Jährige hat im Fall Rangnick scharfe Kritik an der Vereinsführung geübt: "Es war dem bisherigen Aufsichtsrat nicht möglich, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Dann hat die Gruppe etwas geholfen."

Grabosch über Buchta-Erklärung: "Argument ist vorgeschoben"

Schalkes Aufsichtsratschef Jens Buchta hatte erklärt, dass der Verein Rangnick nicht angesprochen habe, "weil wir meinten, wir könnten ihm nicht die Rahmenbedingungen bieten, wie er sie in Leipzig und Hoffenheim hatte“. Dies kann Grabosch nicht glauben: "Das Argument, dass man Rangnick nicht ansprechen wollte, weil man nicht an seine Verfügbarkeit glaubte, ist vorgeschoben. Man fragte bei Krösche an, der ebenfalls nicht für einen Kreisliga-Etat eine Mannschaft aufbauen kann oder will."

Buchta versicherte in der Halbzeitpause des Spiels gegen Gladbach bei "Sky", dass innerhalb des Vereins bei der Personalie Einigkeit bestehe: "Sie werden in unserem Aufsichtsrat keinen finden, der gegen eine Verpflichtung von Ralf Rangnick ist", sagte er. Mit Rangnicks Berater Marc Kosicke wolle er am Montag "noch einmal telefonieren und noch mal alle Möglichkeiten ausloten."

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Schalke: Gruppe bietet finanzielle Hilfe an, Buchta vermisst Transparenz

Die Interessengruppe hatte auch kritisiert, dass der Verein die angebotene finanzielle Hilfe nicht angenommen habe. "Wir hatten dem Aufsichtsrat unsere Unterstützung bei den Verhandlungen mit Ralf Rangnick angeboten, das wurde aber nicht angenommen“, sagte Frank Haberzettel, Sprecher der Gruppe, dem SID. Auch Grabosch betonte bei Sky, dass die Bereitschaft aus dem Umfeld der Gruppe da sei, "den Etat anzuheben und mögliche Lücken zu schließen."

Buchta monierte, dass es an konkreten Vorschlägen fehle. "Ich möchte auch die Gruppe bitten, transparent und offen über finanzielle Lösungen zu sprechen und diese auch dem Vorstand vorzustellen."