Gelsenkirchen. Er hatte Erfolg auf Schalke, musste aber schnell als Trainer wieder gehen. Dennoch beobachtet André Breitenreiter weiterhin die Entwicklung.

Es war am Ende der Saison 2015/2016, als der FC Schalke 04 mit einem Team aus vielen jungen Profis nicht nur einen ansehnlichen Fußball spielte, sondern am Ende auch auf Platz fünf landete und sich für die Europa League qualifizierte. Es mag noch nicht wirklich lange her sein, angesichts des Trainerverschleiß' der Königsblauen in den zurückliegenden Jahren muss man doch etwas länger überlegen, um den damaligen Trainer zu benennen: André Breitenreiter. 2014 war er mit dem SC Paderborn aufgestiegen, 2015 wurde er Trainer von Schalke 04. Am 14. Mai 2016 verkündete er im Rahmen eines Interviews vor dem letzten Saisonspiel gegen TSG Hoffenheim seine vorzeitige Freistellung. Warum er so früh wieder gehen musste? „Auf Schalke war ich zu ungeduldig und wollte zu schnell zu viel. Ich bin jemand, der genau beobachtet und analysiert. Wenn mir was auffällt, spreche ich es an und möchte es im Sinne des Vereins verändern.“

Mehr News und Hintergründe zu Schalke 04

Breitenreiter sprach diese Sätze im Interview mit Sport1. Dabei ging er auch auf die Trennung von Königsblau ein. „In der Rückrunde hat mich das definitiv Kraft gekostet. Ich halte mich schon für einen stabilen Menschen und halte viel aus, aber die persönliche Stimmungsmache gegen mich habe ich mir sehr zu Herzen genommen und an mich heran gelassen. Wir haben eine richtig gute Saison gespielt, da habe ich das nicht verstanden und empfand es als extrem unfair. Ich habe mich auf einmal mit anderen Dingen beschäftigt und dadurch den Fokus für das Wesentliche verloren. Schalke war für mich ein großer Lernprozess.“

"Wünsche Schalke und Grammozis besten Erfolg"

Auch interessant

Er hat einen Kandidaten: Schalkes Aufsichtsrats-Chef Jens Buchta (links) will Ralf Rangnick als Sportvorstand gewinnen.
Von Andreas Ernst und Manfred Hendriock

Klar, dass Breitenreiter die aktuelle Situation auf Schalke verfolgt. „Schalke wird alles versuchen, um die Klasse zu halten. Aber klar, der Klub ist zu einer Herzensangelegenheit geworden und wenn Schalke irgendwann mal anruft, würde ich nie auflegen. Erstmal wünsche ich Dimitrios Grammozis und den aktuell handelnden Personen besten Erfolg, wieder positive Schlagzeilen zu schreiben.“ Denn auch Breitenreiter wird immer positive Erinnerungen mit Schalke verbinden: „Schalke 04 ist ein ganz besonderer Verein. Ich habe gespürt, wie sehr die Menschen diesen Klub leben und lieben. Das war wirklich einzigartig und das verinnerlicht man ganz schnell. Die fehlenden Fans im Stadion sind auch ein Mosaiksteinchen für den drohenden Abstieg.“ (Gold)