Gelsenkirchen. Nur eins von fünf möglichen Spielen bestritt Klaas-Jan Huntelaar für Schalke 04. Dabei sollte er der Mannschaft eigentlich sofort helfen.
Vor knapp drei Wochen, am 19. Januar, hatte Klaas-Jan Huntelaar einen Vertrag beim FC Schalke 04 unterschrieben. Fünf Punkte betrug der Rückstand der Königsblauen zum Relegationsplatz zu diesem Zeitpunkt, ein wichtiges Heimspiel gegen den Mitkonkurrenten 1. FC Köln stand bevor. Die Rückkehr des 37-Jährigen von Ajax Amsterdam sorgte für Euphorie. "Sportlich sind seine Qualitäten unbestritten", sagte Sportvorstand Jochen Schneider. Huntelaar, so war der Plan, sollte Schalke sofort helfen, da zahlreiche Stürmer zu diesem Zeitpunkt verletzt fehlten.
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Doch fünf Pflichtspiele später ist Schalke so gut wie abgestiegen, und Huntelaars Zwischenbilanz ein Desaster. Nachdem er beim 0:3 (0:1) gegen RB Leipzig am Samstag erneut im Aufgebot fehlte, werden sogar Zweifel an der Verpflichtung laut.
Vor dem Leipzig-Spiel fehlte der Niederländer in der Bundesliga bereits gegen den 1. FC Köln (1:2) und Bayern München (0:4) sowie im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg (0:1) im 20-Mann-Kader. Immerhin zehn Minuten spielte er bei Werder Bremen, hatte drei Ballkontakte - über ein 1:1 kam Schalke aber nicht hinaus.
Schalke: Huntelaar erneut an der Wade verletzt
Doch was ist das Problem? Huntelaar hatte sich in seinem letzten Spiel für Ajax Amsterdam eine hartnäckige Wadenverletzung zugezogen. Er konnte deshalb auf Schalke zunächst nur Lauftraining absolvieren, verpasste deshalb die Spiele gegen Köln und den FC Bayern. Erst danach kehrte er zur Mannschaft zurück, fuhr mit nach Bremen, war danach froh darüber, dass die Wade heil blieb. Doch nun ist er wieder verletzt, wie Trainer Christian Gross zugeben musste.
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"Erneut ist eine Wadenverletzung aufgebrochen", sagte Gross. "Ich hätte ihn gern auf der Bank gehabt. Er wird alles versuchen, dass er baldmöglichst mithelfen kann, diese Mission erfolgreich zu gestalten. Mehr kann man nicht sagen." Vorwürfe gab es von Gross nicht - auch nicht gegen die Rehatrainer, die die Genesung eines Profis auf Schalke überwachen. "Die Absicht des Spielers ist großartig. Er wollte alles machen, um möglichst schnell topfit zu sein. Es sind momentan nicht die optimalsten äußeren Bedingungen auf unseren Trainingsplätzen", erklärte Gross.
Schalke hat keine Alternativen in der Sturmspitze
Nun bleiben Schalke nur noch 14 Spiele, um den drohenden Abstieg in die 2. Bundesliga noch zu verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies gelingt, ist klein. Der Rückstand beträgt inzwischen neun Punkte, zudem ist das Torverhältnis katastrophal. In der Sturmspitze hat sich Matthew Hoppe (19) festgespielt - das Talent könnte aber eine Pause gut gebrauchen. Doch Ersatz gibt es ohne Huntelaar keinen. Mark Uth musste im Spiel gegen Leipzig mit einer Oberschenkel-Verletzung raus, Steven Skrzybski zwickt das Knie, Goncalo Paciencia muss nach einer Knie-Operation noch bis März pausieren. Immerhin trainiert er inzwischen wieder in Deutschland mit Ball.
Anders als Huntelaar. Ein Idol wird der langjährige Torjäger für Schalkes Fans immer bleiben, auch wenn er den Abstieg nicht verhindern kann. Die Frage aber, ob der Transfer in der aktuellen Situation ein Fehler war, muss sich Schalke gefallen lassen. Gross hält sich mit einer Bewertung zurück: "Für ein Urteil ist es noch zu früh."