Gelsenkirchen. Bei seinem Kaltstart beginnt der Verteidiger vielversprechend, patzt aber dann beim 0:1 und sieht grundsätzlich Redebedarf.
Er kam, sah und verlor: Shkodran Mustafi, Last-Minute-Neuzugang des FC Schalke 04, lief nach seinem Wechsel vom FC Arsenal quasi aus der Quarantäne im Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig auf. Am Ende stand eine 0:3-Pleite. „Klar hatte ich mir etwas anderes erwünscht: Dass wir etwas mitnehmen“, meinte Mustafi im Interview mit Bezahlsender Sky.
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Die ersten Eindrücke von Mustafi waren vielversprechend: Er gab lautstark Kommandos, grätschte und dirigierte seine neuen Mitspieler. Doch dann kam die Szene, die Schalkes Niederlage einleitete. Nach einer Ecke ließ Mustafi Mukiele hochsteigen und unbedrängt zur Führung für die Messestädter einköpfen (45.+2).
Schalke: Mustafi ärgert sich über zwei Gegentore nach Eckbällen
Der Treffer warf aus Sicht des Weltmeisters von 2014 eine grundsätzliche Defensiv-Frage auf. „Ich bin eigentlich in der Position in der Zone. Eigentlich sollten wir da nicht Mann gegen Mann spielen“, so der 28-Jährige. Mustafis Denkansatz geht dahin, „Standards generell zu analysieren“ und gegebenenfalls „das eine oder andere umzustellen“, weil es „so zu einfach ist.“
Da Trainer Christian Gross große Stücke auf seinen neuen Verteidiger hält („Er ist ein echter Leader“) könnte das Standard-Thema im Wochenverlauf bei Schalke auf den Tisch kommen. Das 0:1 war bereits das 20. Gegentor nach einer Standardsituation und der zehnte Einschlag nach einem gegnerischen Eckball. Horror-Zahlen für das Liga-Schlusslicht.
"Ich glaube, Schalke ist nicht mehr zu retten"
Dass seine Premiere kein Zuckerschlecken werden würde, war dem langjährigen Londoner durchaus klar. „Ich wusste, es wird nicht einfach und ich wusste, dass in den letzten Spielen fast alles zählt, aber ich habe die Herausforderung angenommen. Heute war im Grunde mein erster Tag mit der Mannschaft“, analysierte Mustafi. Und wie sieht er Schalkes Chancen im Kampf um den Klassenerhalt? „Wenn wir konzentriert und engagiert spielen, so wie in den ersten 45 Minuten gegen Leipzig, denke ich, dass wir auf jeden Fall noch Hoffnung haben.“
Der Rückstand auf den Vorletzten Mainz 05 beträgt mittlerweile fünf Punkte, weil die Rheinhessen ihr Heimspiel gegen Union Berlin 1:0 gewinnen konnten. Der Drittletzte Arminia Bielefeld liegt neun Zähler vor den Königsblauen und trifft am Sonntag zuhause auf Werder Bremen. Dietmar Hamann, Sky-Experte, rechnet für Schalke hoch: „Du brauchst 20 Punkte aus den letzten Spielen.“ Sein Fazit: „Ich glaube, dass die Schalker nicht mehr zu retten sind.“