Gelsenkirchen. Benjamin Stambouli ist im abstiegsbedrohten Team des FC Schalke 04 erste Wahl im defensiven Mittelfeld. Warum das eine Überraschung ist.
In den vergangenen Jahren war bei einigen Trainern des FC Schalke 04 eins oft klar: Dass sich die Startformation und die Strategie von Woche zu Woche stark ändert. Domenico Tedesco trieb das auf die Spitze, er änderte stets die Taktik und meist mindestens drei Spieler in der Startelf. David Wagner hatte seine Lieblings-Taktik, nachdem sich viele Stammkräfte verletzt hatten, wechselte auch er munter durch. Auch Manuel Baum war ein Taktik- und Personal-Tüftler.
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Seit Christian Gross für die Königsblauen verantwortlich ist, sind die Schalker berechenbar geworden. Gross setzt auf ein 4-2-3-1-System, viele Spieler haben einen Stammplatz sicher. Zum Beispiel der erfahrene Benjamin Stambouli auf der Sechs im defensiven Mittelfeld.
Schalke: Enttäuschende Saison für Kapitän Omar Mascarell
Das ist eine Überraschung, denn Omar Mascarell, eigentlich Kapitän der Schalker Mannschaft und gesetzt auf dieser Position, ist seit drei Wochen wieder im Training. Nach der 0:4-Niederlage gegen den FC Bayern München am Sonntagabend begründete Gross seine Entscheidung: "Stambouli hat mehr Rhythmus, hat mehr Zweikampf-Intensität im Moment. Mascarell war zuletzt angeschlagen und konnte nicht das ganze Programm durchziehen. Deshalb habe ich Stambouli weiterspielen lassen auf dieser Position, und er hat das gut gemacht." Stambouli trug gegen die Bayern sogar die Kapitänsbinde. In dieser Saison spielte er zuvor schon Innen- und Rechtsverteidiger - erst im Mittelfeld-Zentrum sind seine Leistungen stabiler geworden.
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Für Mascarell ist diese Entscheidung von Gross eine weitere Enttäuschung in dieser Saison. Nachdem er im Jahr 2020 wegen einer schweren Adduktoren-Verletzung ein halbes Jahr lang pausieren musste, hatte sich der Spanier zwar zurückgekämpft, konnte die Mannschaft aber in der trostlosen Hinrunde nicht stabilisieren. Vor der Winterpause verletzte er sich erneut. Als er sich fit zurückmeldete, war die Kapitänsrolle erst einmal weg: Zugang Sead Kolasinac führte das Team aufs Feld. Ob es dabei bleibt, wenn Mascarell mal wieder in der Startformation steht, hat Gross noch nicht verkündet. Doch er tendiert dazu, Kolasinac die Kapitänsrolle zu lassen.
Mascarell dürfte ein Bankdrücker bleiben, wenn Schalke am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen antritt. Drei andere Spieler kehren dann vermutlich in die Startelf zurück: Innenverteidiger Salif Sané, Sead Kolasinac und Sturm-Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar. Sollte Schalke bis Samstag die Verpflichtung von William (VfL Wolfsburg) perfekt gemacht haben, dürfte auch der Brasilianer sein Debüt feiern.