Frankfurt. Schalke 04 ist nach dem 4:0-Erfolg gegen Hoffenheim auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Bei Eintracht Frankfurt verlor das Gross-Team mit 1:3.
Vor einer Woche jubelte der FC Schalke 04 nach dem ersten Bundesliga-Saisonsieg, rief die Aufholjagd im Abstiegskampf aus. Doch gestern Abend erlitten die Königsblauen einen Rückschlag. Sie unterlagen bei Eintracht Frankfurt verdient mit 1:3 (1:1) und fielen auf den letzten Platz zurück. Sie hatten es nur Torwart Ralf Fährmann zu verdanken, dass sie lange im Spiel blieben. Wenn am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) der Mitkonkurrent 1. FC Köln nach Gelsenkirchen kommt, stehen sie erheblich unter Druck.
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Mutig waren die Schalker beim 4:0-Erfolg über die TSG Hoffenheim aufgetreten, hatten zwischenzeitlich sogar schön kombiniert. In Frankfurt war davon wenig zu sehen. Bei eisigen Temperaturen waren die Königsblauen in der ersten Halbzeit so hoffnungslos unterlegen, dass sie fast ausschließlich hinterher liefen. Die spielfreudige Eintracht kombinierte sich präzise durch die schlecht sortierte Schalker Deckung. Und doch stand es zur Pause 1:1.
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Schalke: Fehler von Kolasinac führt zum 0:1
Denn die Frankfurter konnten von einer Handvoll prächtiger Torchancen nur eine nutzen. Aymane Barkok scheiterte zunächst an Fährmann (3.), vier Minuten später schoss er am Tor vorbei. Martin Hinteregger köpfte den Ball im Anschluss an eine Ecke an den Pfosten (26.), Erik Durm scheiterte kurz vor der Pause freistehend am herausragend reagierenden Fährmann (42.). Der starke Torwart musste nur einmal hinter sich greifen – in der 28. Minute. Schalkes Kapitän Sead Kolasinac schoss am eigenen Strafraum Barkok an. Von dessen Körper prallte der Ball zu Durm. Der Ex-Dortmunder spielte den Ball auf André Silva, und der Torjäger traf sicher zum 1:0. Eine verdiente Führung.
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Den Schalkern gelang es zur keiner Zeit, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Nur dreimal flog der Ball in den Strafraum – eine Freistoßflanke sauste an allen Spielern vorbei ins Toraus (22.), eine Ecke von Mark Uth flog in die Arme von Eintracht-Torwart Kevin Trapp (42.). Der einzige Torschuss aber saß: Nach einem Pass von Benjamin Stambouli tunnelte Matthew Hoppe Torwart Trapp (29.). Das 1:1 stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Für Hoppe war es das vierte Tor im zweiten Spiel.
In der zweiten Hälfte war die Eintracht weiter überlegen, aber nicht mehr so zielstrebig wie noch vor der Pause. Ihre für längere Zeit einzige Chance hatte sie in der 56. Minute: Nach einem Pass von Amin Younes lief Ajman Hrustic auf Fährmann zu, schoss aber am Tor vorbei (56.). Doch die Frankfurter verloren jetzt ein wenig den Faden, gestatteten den Schalkern sogar einige hübsche Ballstafetten, die aber stets an der Strafraumgrenze endeten. Das Trikot von Frankfurts Torwart Trapp blieb sauber.
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Doppelpack von Luka Jovic entscheidet das Spiel
Als vieles auf ein Unentschieden hindeutete, schlugen die Frankfurter zu. Filip Kostic lief auf der linken Seite dem Schalker Timo Becker davon, flankte präzise in die Mitte, dort verwandelte Luka Jovic mit einem satten Direktschuss zum 2:1 (72.). Für Jovic war es in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr von Real Madrid das erste Tor. Der Serbe krönte sein perfektes Debüt in der 92. Minute mit seinem zweiten Treffer. Wegen des knappen Spielstands blieb es zwar lange spannend, die Eintracht aber siegte verdient und widmete den Erfolg Kapitän David Abraham. Der hatte sein letztes Spiel bestritten und kehrt nun in seine Heimat Argentinien zurück.
Die Schalker fuhren enttäuscht nach Hause – auch der umstrittene Sportvorstand Jochen Schneider. Dessen Zeit in Gelsenkirchen könnte bald enden. Der neue Sportdirektor, den der Aufsichtsrat aktuell sucht, soll im Februar beginnen, die neue Saison planen und mittelfristig Schneider ablösen. Das hatte der "Kicker" am Montag berichtet. Dies dementieren die Gelsenkirchener. Dr. Jens Buchta, Vorsitzender des Aufsichtsrats, dazu: "Die Aussagen der Kicker-Meldung sind falsch. Der Aufsichtsrat arbeitet nicht daran, einen Nachfolger für Jochen Schneider zu finden. Ebenfalls ist Jochen damit betraut, gemeinsam mit uns einen Sportdirektor für unseren Club zu finden."