Gelsenkirchen. Schalke 04 hat bei Eintracht Frankfurt eine verdiente 1:3-Niederlage hinnehmen müssen. Das Team benötigt weitere Verstärkungen. Ein Kommentar.
Das Wochenende fing schon nicht gut an für Schalke. Dortmund, oft spendabel in Spielen gegen sogenannte kleine Gegner, überließ auch dem Schalker Abstiegskampf-Konkurrenten Mainz einen Punkt. Köln und Bielefeld spielten jeweils 0:0. Die Teilerfolge der anderen ließen die Schalker wieder auf den letzten Tabellenplatz zurückfallen und erhöhten den Druck auf sie vor dem Spiel in Frankfurt. Die Frage war: Würde Schalke den Schwung des ersten Sieges, des 4:0 gegen Hoffenheim, mitnehmen können?
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Anzunehmen, der erste Erfolg der Schalker hätte der Auftakt einer Siegesserie sein können, wäre allerdings naiv gewesen. In Frankfurt hätten sie schon früh 0:3 zurückliegen können. Dass sie direkt nach dem 0:1 ausglichen, darf allerdings als zartes Signal gewertet werden. Es hatte in dieser Saison zahlreiche Spiele gegeben, in denen sich die Schalker nach dem ersten Gegentor aufgaben.
Schalke hat den Abstiegskampf angenommen
Die Moral scheint mittlerweile intakt zu sein, man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie sich am Sonntag nicht reingehängt hätte. Dies lässt zumindest den Gedanken zu, dass sie mit Verspätung den Abstiegskampf aufgenommen hat. Allerdings weiß auch jeder, was es heißt, wenn im Zeugnis steht: Hat sich bemüht.
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Ob die Qualität dieses Aufgebots ausreichen kann, das darf auch nach dem Trainerwechsel und der Verpflichtung des Haudegens Sead Kolasinac noch bezweifelt werden. Es besteht weiterhin Bedarf an Verstärkungen. Weil man nicht davon ausgehen kann, dass Matthew Hoppe nach seiner Beförderung aus der Regional- in die Bundesliga weiterhin regelmäßig Tore liefern wird, kamen die Verantwortlichen auf die Idee, sich mit einem Routinier abzusichern. Dass sie ausgerechnet bei Vedad Ibisevic anklopften, von dem sie sich in der Zeit von Trainer Manuel Baum getrennt hatten, ist peinlich. Der Gedanke aber, Klaas-Jan Huntelaars Schalke-Liebe auf die Probe zu stellen, ist ein guter. Ein Mann mit solchem Legendenstatus könnte eine Hilfe werden.
Am Mittwoch gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten 1. FC Köln darf Schalke nichts mehr verschenken. Aber selbst bei einem Sieg bliebe der Weg zum Klassenerhalt noch weit. Durch kurze Zwischensprints wurde noch kein Marathonlauf entschieden.