Gelsenkirchen. Schalke 04 hat seine Sieglos-Serie beendet. Großen Anteil daran hatte Ralf Fährmann. Der Torhüter hat das Vertrauen des Trainers zurückgezahlt.

Es gab in der Vergangenheit Spiele, die Ralf Fährmann mehr oder weniger im Alleingang für Schalke gewonnen hat. Ein ganz herausragendes, das in Erinnerung geblieben ist, fand am 20. September 2015 in Stuttgart statt: Damals gewann Schalke mit 1:0, und keiner sprach vom Torschützen Leroy Sané. Denn Ralf Fährmann sicherte den Auswärtssieg mit neun abgewehrten Schüssen - es war ein Saisonrekord. Von Fährmann weiß man, dass er Spiele gewinnen kann.

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Ganz so spektakulär und zahlreich wie damals in Stuttgart waren seine Paraden am Samstag beim Schalker 4:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim nicht, aber dennoch hob Trainer Christian Gross den Torwart bei seiner Analyse des Spiels hervor, noch bevor er auf den Drei-Tore-Jungen Matthew Hoppe oder den Top-Vorbereiter Amine Harit zu sprechen kam. “Wir haben gewusst, dass wir uns vor allem in der ersten Hälfte auf einen überragenden Torhüter Ralf Fährmann verlassen mussten”, sagte Gross. Zwei Paraden waren besonders wichtig: Gegen Ishak Belfodil (23.) und vor allem gegen den am Fünfmeterraum freistehenden Andrej Kramaric (30.) verhinderte Fährmann beim Stand von 0:0 einen Rückstand. Und ganz zu Beginn der zweiten Halbzeit reagierte der Schlussmann geistesgegenwärtig, als ein Fernschuss von Melayro Bogarde abgefälscht auf sein Tor kam. Von der WAZ gab’s für diese Torwart-Leistung die Note 1.

Schalke: Gross setzt auf Fährmanns Erfahrung

Trainer Christian Gross durfte sich nach dem Spiel darin bestätigt sehen, dass er Fährmann zur Nummer eins ernannt hatte. Seine Gründe waren die jahrelange Erfahrung des Torwarts auf Schalke und auch dessen Erfahrung als Führungsspieler im Vergleich zu Frederik Rönnow. “Er”, sagte Gross über Fährmann, “kommuniziert aus meiner Sicht mehr, was in dieser Situation extrem wichtig ist.”

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Rönnow hatte sich bei seinen Einsätzen für Schalke wenig zuschulden kommen lassen und im Vergleich zu Fährmann vielleicht sogar den stabileren Eindruck hinterlassen. Aber: Auch die Frankfurt-Leihgabe hatte für Schalke in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen - die Leistungen des Dänen waren gut, aber nie überragend. Fährmann hingegen kann ein Matchwinner sein, wenn er das totale Vertrauen vom Trainer spürt. “Er war der Felsen in unserer Verteidigung, er hat hervorragend gespielt über 90 Minuten”, lobte Gross nach dem Hoffenheim-Spiel.

Schalke: Fährmann hat das Zeug zum Serienhelden

Wenn Fährmann diese Leistung in den nächsten Wochen bestätigen kann, dann kann die Torwart-Wahl von Gross eine wichtige Entscheidung auf dem Weg zum Klassenerhalt gewesen sein. Denn von Fährmann weiß man, dass er sogar zum Serienhelden werden kann: Im Herbst 2015 blieb er einmal in Schalker Pflichtspielen exakt 543 Minuten hintereinander ohne Gegentor - nicht nur beim Auswärtsspiel in Stuttgart.