Liverpool. Jürgen Klopp hat einen alten Bekannten vom FC Schalke zum FC Liverpool geholt: Nun erzählt er, warum er Reha-Boss Andreas Schlumberger schätzt.

Er ist die Nummer eins“, sagt Jürgen Klopp. Sein Lebenslauf sei „unglaublich“. Nein, Jürgen Klopp spricht nicht über Stürmer Mohamed Salah oder Verteidiger Virgil van Dijk. Der Trainer des FC Liverpool lobt auf der Vereinshomepage der Engländer seinen neuesten Mitarbeiter: Andreas Schlumberger (54), seinen neuen Reha-Boss, den er vom FC Schalke geholt hat. „Wenn du Menschen aus Deutschland zu diesen Themen – Reha, Leistung und Genesung – befragst, ist er die Nummer eins“, sagt Klopp jüngst auf der Vereinshomepage der Liverpooler über Schlumberger.

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„Ich kenne ihn seit Jahren, wir haben an der gleichen Universität studiert, ich habe seinen Weg über Jahre verfolgt“, sagt Klopp. Zusammen arbeiteten der Trainer und Schlumberger bei Borussia Dortmund zwischen Sommer 2012 und Sommer 2015. Nun baut Liverpool seinen medizinischen Staff weiter aus – und Schlumberger war ein Wunschkandidat von Klopp. „Genesung, Rehabilitation und Performance sind Bereiche, wo die Medizin und die Wissenschaft noch nicht so weit sind. Vor 20 Jahren war es eine Katastrophe im Vergleich zu heute. Zurzeit sind wir an einem guten Punkt angelangt, aber noch lange nicht am Ende – weder die Entwicklung noch das Wissen ist abgeschlossen Wie können wir uns nun in diesem Bereich verbessern? Indem wir die Besten zusammenbringen, die dann gemeinsam eine Lösung suchen und diskutieren. Deshalb hat es absoluten Sinn gemacht, ihn zu holen“, so Klopp.

Große Hoffnungen gab es auch auf Schalke

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Es sind große Hoffnungen, die Klopp in Schlumberger setzt. Ähnlich euphorisch wurde Schlumberger im Januar 2020 auch auf Schalke begrüßt, als er von Borussia Mönchengladbach kam, um die Schalker Profis in Sachen Fitness auf das höchste Level zu bringen. Sportvorstand Jochen Schneider nannte den Experten „mit seiner Expertise und langjährigen Erfahrung“ eine „ideale Besetzung”. Vor seiner Zeit in Mönchengladbach hatte Schlumberger unter anderem auch schon für Bayern München gearbeitet. Auf Schalke sollte Schlumberger die Bereiche Athletiktraining, Belastungssteuerung, Rehabilitation und Ernährung ganz eng verknüpfen. Doch die Hoffnungen erfüllten sich nicht: Insbesondere nach der Corona-Pause hatte Schalke große Verletzungsprobleme, die Profis wirkten insgesamt nicht fit. Schneider räumte ein, dass andere Vereine die Corona-Pause besser genutzt hätten.

Im Sommer ordnete Schalke seine Athletik-Abteilung deswegen neu: Mit Werner Leuthard kam ein neuer Fitness-Chef - Schlumberger war fortan nur noch „Leiter Reha”. Der Abschied kam insofern nicht überraschend. Schalke wird die Stelle des Leiters Reha nicht neu besetzen: Die Aufgaben werden vom Team um Werner Leuthard übernommen. Was auf Schalke geblieben ist, sind die Verletzungsprobleme, die die Mannschaft auch in dieser Saison hat. So fielen mit Suat Serdar oder Salif Sané unter anderem Leistungsträger mit wiederholten Verletzungen aus. (fs)