Essen. Schalke sucht im Winter nach Neuzugängen. Nicht immer ging in der Vergangenheit der Plan auf, den Kader zu verstärken. Ein Blick ins Archiv.
Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 ist auf der Suche nach Verstärkung. Der Kader muss dringend nachgebessert werden, um den Tabellenkeller zu verlassen. Ein Transfer steht bereits fest: Mittelfeldspieler Niklas Tauer wird von Mainz 05 ausgeliehen.
Schalke: Niklas Tauer kommt von Mainz 05
Ob der 21-Jährige als Verstärkung taugt, wird die mindestens Rückrunde zeigen, Tauer ist für anderthalb Jahre ausgeliehen. Einige Wintertransfers erwiesen sich in der Vergangenheit als Glücksgriff - andere wiederum überhaupt nicht. Ein Überblick über Tops und Flops.
Fünf Pleiten zu Saisonbeginn: Schalke-Coach Markus Weinzierl erlebte zu Beginn der Spielzeit 2016/2017 einen absoluten Fehlstart. Und zum Ende der Hinrunde gab es nur einen Punkt aus vier Spielen. Sportvorstand Christian Heidel musste nachbessern - und verpflichtete vergleichsweise günstig Daniel Caligiuri für 2,5 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg sowie Guido Burgstaller aus Nürnberg (1,5 Millionen Euro). Lange waren beide wichtige Spieler auf Schalke. Caligiuri erzielte in 130 Pflichtspielen 21 Tore und gab zudem 25 Vorlagen. Der oft kritisierte Burgstaller kam auf 119 Spiele und 32 Treffer.
Als Schalke Emile Mpenza aus Belgien holte
Eine feste Größe in der Schalker Verteidigung ist Matija Nastasic. Der Serbe kam in der Winterpause 2014/2015 per Leihe von Manchester City. Im darauf folgenden Sommer verpflichteten ihn die Königsblauen fest für 9,5 Millionen Euro. Er absolvierte 150 Liga-Spiele. Es wären womöglich noch viel mehr geworden – hätte er nicht wegen eines Achillessehnenrisses die gesamte Saison 2015/2016 verletzungsbedingt verpasst.
Ein Transfercoup gelang dem früheren Manager Rudi Assauer zum Milleniumswechsel. Der junge Belgier Emile Mpenza wechselte von Standard Lüttich nach Gelsenkirchen. Seine Bilanz: 96 Spiele, 33 Tore, 24 Vorlagen, zweimaliger DFB-Pokal-Sieger.
Eine andere Möglichkeit: auf die eigene Jugend setzen. Ahmed Kutucu (2018/2019), Max Meyer (2012/2013), Julian Draxler (2010/2011) oder Ralf Fährmann (2006/2007) stiegen allesamt im Winter zu den Profis auf.
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Schalke: Diese Winter-Transfers haben überhaupt nicht funktioniert
Der 1. Januar 2008 war Ausgangspunkt eines der größten Missverständnisse der Schalker Vereinsgeschichte. Da trat der üppig datierte Vertrag von Albert Streit in Kraft. Nur 14 Partien absolvierte der Mittelfeldmann im königsblauen Dress. Anfang 2009 sortierte ihn Trainer Fred Rutten aus, Streit ließ sich zum HSV ausleihen. Zurück in Gelsenkirchen folgte die nächste Suspendierung. Im August 2011 wurde Streit fristlos gekündigt. Ende des Jahres erhielt er eine Abfindung.
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Mit Streit kam damals Ze Roberto II für 3 Millionen Euro. Viel Geld. Wenig Leistung. Der Brasilianer spielte sage und schreibe 32 Bundesliga-Minuten für Schalke.
Felix Magath holte für Schalke zwei Ex-Bundesligastars
Drei Jahre später verpflichtete Felix Magath gleich zwei ehemalige Bundesliga-Stars kurz vor Transferschluss: den Ex-Münchener Ali Karimi und Europameister Angelos Charisteas. Während Karimi in der Bundesliga nur einmal zum Einsatz kam, Charisteas erzielte ein Tor.
Die TSG Hoffenheim schoss Chinedu Obasi einst in die Bundesliga. Auf Schalke überzeugte er nach seiner Leihe in der Winterpause 2011/2012 nur bedingt. Bilanz: 51 Spiele, fünf Tore, fünf Vorlagen.
Schalke-Idole können Abstieg nicht verhindern
Gründlich daneben gingen zwei Rückholaktionen im Winter 2021. Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar sollten noch irgendwie dabei helfenden, den drohenden Abstieg abzuwenden. Zudem holte der damalige Sportvorstand Jochen Schneider den 2014er-Weltmeister Shkodran Mustafi. Alle drei konnten nicht im Ansatz an ihre alte Form anknüpfen. Das Ende ist bekannt: S04 stieg sang- und klanglos ab.