Gelsenkirchen. Wer übernimmt beim FC Schalke 04 die Rettungsmission als Trainer? Es konkretisiert sich, was unsere Redaktion bereits am Freitag berichtet hatte.
Was unsere Redaktion bereits am Freitag exklusiv vermeldet hatte, konkretisiert sich nun: Christian Gross ist ein Kandidat auf die Nachfolge von Huub Stevens als Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Es ist sehr gut möglich, dass Sportvorstand Jochen Schneider den neuen Mann noch vor der Weihnachtspause vorstellt. Der Stevens-Nachfolger soll einen bis zum Saisonende gültigen Vertrag unterschreiben.
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An Schalkes Mannschaft sind drei Trainer gescheitert
Schon kurz nach dem Rauswurf von Manuel Baum hatten die Königsblauen einen klaren Plan bei der Suche nach einem Nachfolger: Nachdem die noch jungen Trainer Domenico Tedesco, David Wagner und Baum an der schwierigen Mannschaft gescheitert sind, soll nun ein harter Hund her. Ein Trainer-Routinier, der seit Jahrzehnten das Profigeschäft kennt und schon etliche kritische Situationen überstanden hat. Viele Trainer dieser Sorte sind aktuell nicht verfügbar oder hatten ihre Karriere eigentlich beendet. So wie Gross, der sich aber ein Hintertürchen offen gelassen hatte. "Sag niemals nie", sagte er erst kürzlich in einem Interview.
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Warum soll nun der 66-Jährige Schweizer übernehmen? Weil er über Jahrzehnte erfolgreich gearbeitet und schon zwei vergleichbare Situationen mit Traditionsvereinen gemeistert hat. Als Feuerwehrmann trat er im November 1997 bei Tottenham Hotspur an. Von den letzten neun Ligaspielen verloren die Spurs nur eins und konnten sich 1998 im Schlussspurt noch retten. Noch erfolgreicher war Gross beim VfB Stuttgart - und das hat mit Jochen Schneider zu tun. Im Dezember 2009 hatte Gross beim seinerzeit abstiegsbedrohten VfB unterschrieben. Der VfB war auf Platz 15 abgerutscht. Bis zum Saisonende kletterte der VfB noch auf Platz sechs und zog in die Europa League ein - der Punkteschnitt (2,26 pro Spiel) war in dieser Zeit der beste der Liga. Doch langfristig hielt der Erfolg nicht - schon nach sieben Spielen in der folgenden Saison war für Gross im Oktober 2010 schon wieder Schluss beim VfB.
Christian Gross: Oft Trainer des Jahres in der Schweiz
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Seine erfolgreichste Zeit als Trainer hatte Gross in der Schweiz. Dort arbeitete er für den FC Wil (1998 bis 1993), die Grasshoppers Zürich (1993 bis 1997), den FC Basel (1999 bis 2009) und die Young Boys Bern (2011 bis 2012). Er wurde insgesamt sechsmal Schweizer Meister - zweimal mit Zürich, viermal mit Basel - und neunmal zum "Trainer des Jahres" gewählt. In den vergangenen zehn Jahren ließ Gross dann seine Karriere ausklingen, zunächst in Saudi-Arabien bei Al-Ahli SFC (Juli 2014 bis Juni 2016 und von November 2016 bis Juni 2017), dann in Ägypten bei Zamelek SC (Juli 2018 bis Juni 2019) und schließlich wieder bei Al-Ahli SFC (Oktober 2019 bis Februar 2020). In Saudi-Arabien (2016) und Ägypten (2019) wurde er zum "Trainer des Jahres" gewählt.
Nun, mit 66 Jahren, könnte für Gross doch noch ein weiteres Kapitel folgen. Und das Ruhrgebiet kennt er. In der Saison 1980/81 spielte er für den VfL Bochum in der Bundesliga.