Gelsenkirchen. Die Verletzung des Schalkers Mark-Uth überschattete das Spiel in Augsburg. Für Schiedsrichter Manuel Gräfe gab es Kritik. Ein Kommentar.

Auch mit etwas zeitlichem Abstand wirkt das Gesehene vom Sonntag noch nach. Diese Szene mit Mark Uth, der extrem unglückliche Zusammenprall, der unkontrollierte Aufschlag und das minutenlange Bangen danach – das ging nicht nur den am Spiel des FC Augsburg gegen den FC Schalke Beteiligten sehr nah. Nichts, wirklich gar nichts mehr war bei diesem sportlich vermeintlich so bedeutenden Spiel wichtiger als Mark Uths Gesundheit. Dass er tatsächlich Glück im Unglück hatte und mit einer Gehirnerschütterung vergleichsweise noch glimpflich davon kam, war  eine große Erleichterung. Natürlich besonders für Mark Uth und seine Familie, aber auch für Schalke 04, für dessen Fans und die Fans vieler anderer Vereine, die über die Sozialen Medien aufrichtige Genesungswünsche schickten.

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Als das Spiel fortgesetzt wurde, war im Netz aber auch die Empörung groß. Sie richtete sich an den Profifußball im Allgemeinen, der jegliches Gespür verloren habe, und an Schiedsrichter Manuel Gräfe im Besonderen, der darauf verzichtet hatte, die Partie nach jener zehnten Minute abzubrechen.

Schiedsrichter Manuel Gräfe suchte das Gespräch

Sicher hätte jeder verstanden, wenn Gräfe anders entschieden hätte. Die Möglichkeit dazu war ihm gegeben, bei einer besonders schweren Verletzung eines Spielers darf ein Schiedsrichter das Spiel für beendet erklären. Gräfe zog dies in Erwägung, suchte aber vorher das Gespräch. Mit Verantwortlichen und Spielern von Schalke, die weiterspielen und „für Mark gewinnen“ wollten. Und mit den Augsburgern, die so sensibel waren, sich an der Entscheidung der Schalker zu orientieren.

Es wurde gewartet, bis Mark Uth wieder die Augen geöffnet hatte, es wurde erst wieder Fußball gespielt, als er nicht mehr bewusstlos war. Man darf der Meinung sein, dass es vielleicht falscher Ehrgeiz der Schalker war. Aber man sollte Manuel Gräfe entlasten. Dem Schiedsrichter ist zu attestieren, dass er in dieser schweren Lage genügend Feingefühl bewies.