Gelsenkirchen. Auch im 24. Liga-Spiel in Folge blieb Schalke 04 sieglos. Die Königsblauen unterlagen dem VfL Wolfsburg mit 0:2.
Der Fall des FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga setzt sich fort. Auch im 24. Liga-Spiel in Folge blieben die Königsblauen ohne Sieg. Sie unterlagen dem VfL Wolfsburg mit 0:2 (0:2) und hätten dieses Spiel auch deutlich höher verlieren können. Die Wolfsburger überzeugten 25 Minuten lang und schaukelten das Spiel dann nach Hause.
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Schalkes Trainer Manuel Baum wartet auch im sechsten Spiel noch auf seinen ersten Erfolg als S04-Coach. Zwei Wochen lang hatte Baum Zeit, seine Mannschaft auf das Spiel vorzubereiten – und das in einer fast schon vergessenen Aufbruchstimmung. Das 2:2 in Mainz hatte Mut gemacht. Und die Tatsache, dass Suat Serdar nach langer Verletzung zurückkehrte. Serdar sowie Benjamin Stambouli und Malick Thiaw kamen neu ins Team, Salif Sané (Knie) fehlte verletzt, Ozan Kabak und Steven Skrzybski mussten auf die Bank.
Schalke 04 liegt schon nach vier Minuten zurück
Doch das Spiel hatte kaum angefangen, da waren die alten Zweifel wieder da. Und das qualvolle 25 Minuten lang. Während die elf Schalke-Spieler mit Bleiwesten über den Platz zu laufen schienen, ließen die Wolfsburger den Ball ganz flott laufen und erspielten sich eine ganze Reihe erstklassiger Torgelegenheiten. Zwei davon nutzten sie aus: Wout Weghorst traf nach einer Ecke von Maxi Arnold per Kopf zum 1:0 (4.), Xaver Schlager erhöhte nach einem schönen Angriff über Renato Steffen und Weghorst auf 2:0 (24.). Eigentlich hätte der VfL aber 3:0 oder 4:0 führen müssen. Die größten Chancen vergaben Schlager, dessen Schuss im letzten Moment zur Ecke abgefälscht wurde (3.) und Steffen, der freistehend an Schalke-Torwart Frederik Rönnow scheiterte (20.).
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Was die Schalker in der Anfangsphase zeigten, hatte mit Bundesliga-Tauglichkeit wenig zu tun. Trainer Manuel Baum hatte zudem die verkehrte Taktik gewählt. Im Zentrum der Dreierkette war Benjamin Stambouli völlig überfordert. Immer wieder rückte er zu früh heraus und wurde dann mit einem Doppelpass auskombiniert – zum Beispiel vor dem 0:2. Kapitän Omar Mascarell sah sich als einziger Sechser stets zwei bis drei Wolfsburgern gegenüber. Rechtsverteidiger und Bundesliga-Rookie Kilian Ludewig war auch am Samstag überfordert und mit einfachsten Varianten auszutricksen. Und Spielmacher Amine Harit machte einfach alles falsch. Schon nach 38 Minuten musste er vom Platz. Die Angriffsversuche waren oft ein Witz – nicht nur von Harit. Flanken von Bastian Oczipka wurden stets geblockt und auch die Standardsituationen kamen nicht an. Mark Uth wurde einmal steil geschickt, nahm den Ball mit der Hand an. Bezeichnend.
Nach Systemumstellung läuft es bei Schalke 04 ein wenig besser
Nachdem Baum in der 25. Minute das System umgestellt hatte, lief es ein kleines bisschen besser für S04 – aber das Spiel schien bereits jetzt verloren. Nun verteidigte das Team mit einer Viererkette, davor bildeten Mascarell und Stambouli das Mittelfeld-Zentrum. Zudem schaltete der VfL in den Rückwärtsgang. Nachdem der Ball 40 Minuten lang nicht in den Wolfsburger Strafraum geflogen war, kam Schalke sogar zu zwei Chancen. Goncalo Paciencia schoss den Ball freistehend in die Arme von Torwart Koen Casteels (40.), Benito Ramans Schuss wurde zur Ecke abgefälscht (44.). Und doch: Hätten 60.000 und nicht null Zuschauer die Halbzeit verfolgt – wieder einmal wäre Schalkes Elf mit wütenden Pfiffen in die Kabine geschickt worden.
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Nach der Pause wurde das Spiel etwas ausgeglichener. Die Wolfsburger beschränkten ihre Offensivbemühungen auf Ballkontrolle und gelegentliche Pressingüberfälle. Flotte Kombinationen ließ Schalkes Deckung nicht mehr zu. Die Schalker selbst machten oft das Spiel – auch das liegt ihnen nicht. Aber sie kamen jetzt immerhin zu Torabschlüssen. Die aussichtsreichsten hatte Paciencia – der zunächst am langen Pfosten vorbeiköpfte (46.) und dann zweimal Casteels anschoss (67./74.). Und Benito Raman traf die Latte (89.).
Die nächsten Gegner von Schalke sind Gladbach und Leverkusen
Doch auch wenn eine dieser Chancen zu einem Anschlusstreffer geführt hätte: Das Gefühl, das Schalke in der Lage ist, das Spiel auch zu drehen, stellte sich nicht ein. Denn die beste Chance der zweiten Hälfte hatten die Gäste: Weghorst kam aus drei Metern Entfernung frei zum Schuss, doch er traf nur Schalkes Besten – Torwart Rönnow. Wäre in der 63. Minute das 0:3 gefallen, hätte Schalke wohl erneut ein hohes Debakel erlebt. So blieb es beim 0:2 und beim 24. Liga-Spiel in Folge ohne Sieg. Schalkes Fall hält eben an. Und die nächsten beiden Gegner heißen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen.